Zwei Nationen – ein Nachmittag
Die 25-jährige Freundschaft zwischen den Städten Waldmünchen und Combourg besteht auch im Feuerwehrwesen. Aus diesem Grund reisten zehn Jugendliche aus Combourg, darunter acht Feuerwehranwärter, nach Waldmünchen und verbrachten gleich den ersten Tag nach ihrer Ankunft komplett mit der FFW Waldmünchen. Bei verschiedenen Spielen und Einsatzübungen kamen sich die Jugendlichen beider Nationen näher und hatten jede Menge Spaß – am Ende waren alle klitschnass und begeistert.
Insbesondere zum Capitaine von Ille & Vilaine, Claude Biedermann sowie seiner Frau, haben einige Waldmünchner eine besonders tiefe Verbundenheit. Er ist wieder für mehrere Tage nach Waldmünchen gereist und war beim deutsch-französischen Jugendtag natürlich auch anwesenden. Insgesamt zehn Jugendliche aus der Partnerstadt, darunter acht Feuerwehranwärter, haben die lange Reise nach Waldmünchen am Samstag bewältigt und waren dann den ganzen Sonntag über bei der FFW Waldmünchen. Kommandant Stefan Nachtmann und Vorsitzender Benjamin Schlegl konnten außerdem noch den Leiter der dortigen Jugendfeuerwehr, Denis Chauvel, sowie Stadträtin Martina Mathes begrüßen. Vor den Einsatzfahrzeugen der beiden Wehren reihten sich die Jugendlichen aus Waldmünchen und Combourg zusammen mit allen Mitgereisten auf. „Uns verbindet bereits eine langjährige Freundschaft mit vielen gegenseitigen Besuchen und Erinnerungen. Heute aber steht unsere Jugend im Vordergrund, die einen ganzen Tag zusammen bei Spielen und Einsatzübungen verbringen kann“, so Benjamin Schlegl. Anschließend stellte Stefan Nachtmann den Jugendlichen kurz die Struktur der FFW Waldmünchen vor und zeigte die Unterschiede zu den dortigen Gegebenheiten auf. Jugendwart Georg Kussinger oblag es, die Jugendarbeit vorzustellen. Claude Biedermann wiederum bedankte sich für den herzlichen Empfang hier in Waldmünchen und hatte kleine Gastgeschenke für die Wehr dabei. Die Feuerwehr Waldmünchen wiederum bedankte sich mit einer Collage von den schönsten Bildern der vielen gegenseitigen Begegnungen. Und dann hatte Claude Biedermann noch eine Überraschung parat: Er verlieh das französische Abzeichen in Bronze für langjährige aktive Dienstzeit an den Leiter der Jugendfeuerwehr, Denis Chauvel, und heftete es an seine Uniform. Chauvel ist mittlerweile 15 Jahre im aktiven Feuerwehrdienst und war sichtlich gerührt von dieser gelungenen Überraschung.
Dann aber war es der Jugend vorbehalten, zusammen einen wunderbaren Tag zu verbringen. Die Verantwortlichen der FFW Waldmünchen hatten sich ein tolles Programm ausgedacht. Zunächst zeigten Georg Kussinger und Stefan Schlotterbeck den französischen Jugendlichen die wichtigsten Einsatzfahrzeuge und Gerätschaften. Dann konnten sich die Jugendlichen beider Nationen bei einem ersten Spiel am Seil näher kennenlernen. Und noch vor dem Mittagessen gab es eine erste Einsatzübung unter der Regie von Matthias Heimann: Eine Person sollte aus einem Schacht befreit werden. Dabei war Vorgabe, dass die Teams immer gemischt sind. So zeigten die Waldmünchner den Franzosen die gelernte Rettungstechnik – und dann auch umgekehrt die Franzosen den Waldmünchnern. So konnte ein jeder voneinander lernen.
Zum Mittagessen waren alle Mitglieder der FFW Waldmünchen eingeladen, damit auch die Erwachsenen die bestehende Freundschaft pflegen konnten. Es wurde im Innenhof gegrillt und einige Mitglieder hatten tolle Beilagen vorbereitet. Beim „Bierkistl-Rennen“ traten die beiden Nationen gegeneinander an und mit ganz knappem Vorsprung siegten die Waldmünchner. Das Spiel war der perfekte Einstieg für den weiteren Nachmittag, denn auch beim „Strahlrohrfußball“ traten Deutsche und Franzosen gegeneinander an. Das Wasser wurde aus dem Ulrichsgrüner Bach entnommen, was die Jugendlichen gemeinsam bewerkstelligten. Das Fußballspiel mit C-Strahlrohren war der Renner und sorgte für jede Menge Erheiterung. Und dank der heißen Temperaturen für Abkühlung, so dass die drei Bälle im Spielfeld schon fast zur Nebensache wurden. Viele waren bis auf die Unterhose nass, was aber keinen störte. Trotzdem galt es dann noch, eine Einsatzübung zu absolvieren. Mit dem Funkspruch „Brennender Holzhaufen beim Bauhof“ durften die Jugendlichen zeigen, wie ein Feuer gemeinsam gelöscht wird. Alles hatte dabei bestens und zur Zufriedenheit aller Beteiligten geklappt. Mit dem Einsatz von Schaum wurde das Feuer schnell gelöscht.
Am frühen Abend bedankten sich alle für diesen gelungenen Tag und zogen ein durchwegs positives Resümee. Als besondere Geste schenkten die französischen Jugendlichen ihre Ärmelabzeichen den Waldmünchnern. Und gleichzeitig übergaben Stefan Nachtmann und Benjamin Schlegl Buttons zur Erinnerung an diesen internationalen Jugendtag an alle Jugendlichen und Beteiligten. Denis Chauvel sprach seinen großen Dank aus und zeigte sich begeistert, wie schnell die Jugendlichen anfängliche Berührungsängste überwunden hatten. Zum Abschluss durften alle noch eine Runde mit der Drehleiter in luftige Höhen fahren.
Quelle: Feuerwehr Waldmünchen