Zeichen des allergrößten Respekts
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat am Donnerstagnachmittag erstmals 29 ehrenamtliche Einsatzkräfte mit dem neuen „Großen Ehrenzeichen“ für 50 Jahre aktiven Dienst bei der Feuerwehr, den freiwilligen Hilfsorganisationen und dem Technischen Hilfswerk ausgezeichnet. Aus dem Landkreis Cham gehörten Willibald Ederer von der Freiwilligen Feuerwehr Ziehring und Johann Binder von der Freiwilligen Feuerwehr Ebersroith zu den Geehrten.
Bei der Verleihung im Odeon des Innenministeriums bedankte sich Herrmann bei den zu Ehrenden für ihre unglaubliche Lebensleistung: „Seit einem halben Jahrhundert bringen Sie als fester Bestandteil unseres Hilfeleistungssystems Ihre Fertigkeiten und Erfahrungen für die Gemeinschaft ein. Sie helfen Ihren Mitmenschen in der Not und sind damit ein leuchtendes Vorbild für Solidarität“, so der Minister anerkennend.
Wie der Innenminister erklärte, tritt das Große Ehrenzeichen neben die bereits bestehenden Ehrenzeichen für eine 25-jährige (Silber) und 40-jährige Dienstzeit (Gold). Es sei nicht nur eine staatliche Würdigung, sondern auch nach außen ein sichtbares Zeichen großartigen Engagements. „Mit dem Lorbeerkranz, der das Kreuz umrundet und eine Insignie für besondere Anerkennung ist, ist das Große Ehrenzeichen auch für das ungeübte Auge sofort als etwas ganz Besonderes erkennbar“, so Herrmann.
Der Minister schlug in seiner Rede einen Bogen zurück ins Jahr 1968 – der Zeit des Prager Frühlings, des Vietnamkriegs und der Studentenproteste. „Wenn man bedenkt, was in den letzten 50 Jahren alles passiert ist und sich verändert hat, ist Ihr unverändert beständiges freiwilliges Engagement umso erstaunlicher und verdient allerhöchsten Respekt. Sie haben 50 Jahre lang ‚durchgehalten‘ – zum Wohl für unser Land und seine Menschen“, lobte Herrmann. Gerade auch bei einer Reihe größerer Katastrophen im Freistaat sei dieser segensreiche Einsatz von enormer Bedeutung gewesen. Herrmann nannte beispielsweise die beiden schlimmen Hochwasser von 2002 und 2013, bei denen in den betroffenen Gebieten die höchsten Pegelstände innerhalb von 50 Jahren erreicht wurden. „Auch diese Ausnahmesituationen haben Sie nicht dazu veranlasst aufzugeben. Sie haben angepackt und dafür gesorgt, dass unsere Bürgerinnen und Bürger diese schrecklichen Ereignisse bestmöglich überstanden haben. Sie haben damit einen großartigen Beitrag für das Sicherheitsgefühl unserer Bevölkerung geleistet“, fasste Herrmann zusammen. Die gelebte Mitverantwortung des Einzelnen für seine Nächsten sei eine der großen Stärken des Freistaats. „Die Bayerische Staatsregierung weiß, was sie an freiwillig aktiven Bürgerinnen und Bürgern wie Ihnen hat“, so der Innenminister. Die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr umfasse in Bayern rund 450.000 Einsatzkräfte bei Feuerwehren, freiwilligen Hilfsorganisationen und dem Technischen Hilfswerk. Und ganze 430.000 engagieren sich davon laut Herrmann ehrenamtlich. Eine so aktive Bürgergesellschaft finde sich in kaum einem anderen Land unserer Bundesrepublik. „Die Stärkung und Unterstützung des sicherheitsrelevanten Ehrenamts ist uns darum ein echtes Herzensanliegen“, führte der Minister aus. „Wir unternehmen deshalb große Anstrengungen, um den hohen Standard bei der Ausbildung und der Ausrüstung immer weiter zu verbessern und die Rahmenbedingungen optimal auszugestalten“, so Herrmann.
Info
Bei den Geehrten, die aus allen Teilen Bayerns nach München angereist waren, handelt es sich um acht Feuerwehrleute, 15 Angehörige des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), drei Angehörige der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und drei Angehörige der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Landesverband Bayern (THW).