Wenn’s brennt, gehen sie ins Feuer
Wenn Häuser in Flammen stehen, Maschinenhallen verraucht sind oder Fahrzeuge brennen, dann sind sie gefordert, die Atemschutz-Geräteträger der Feuerwehren. Ausgerüstet mit Pressluftflaschen, Atemmasken und Spezial-Equipment gehen sie dorthin, wo normalerweise kein Mensch überleben kann, um andere zu retten oder Sachwerte zu schützen. 23 Frauen und Männer dürfen sich nun „Atemschutzgeräteträger“ nennen und sich künftig diesen Herausforderungen stellen. Die Angehörigen von zwölf Feuerwehren in den Kreisbrandinspektionsbereichen Cham und Roding sowie einer Wehr aus dem Inspektionsbereich Furth im Wald/Neukirchen b. Hl. Blut unterzogen sich einer zweiwöchigen Ausbildung. Der beste Lehrgangsteilnehmer war Maximilian Kappenberger aus Traitsching.
Christian Stauber als Lehrgangsleiter sowie die Ausbilder Benjamin Fischer, Andreas Heitzer, Ralph Multerer, Marius Heinrichmeyer, Bastian Bauer und Sebastian Horn von der Feuerwehr Stadt Furth im Wald – sie übernimmt für alle Feuerwehren im Landkreis die Atemschutz-Ausbildung – brachten die jungen Feuerwehrleute dabei an ihre physischen wie psychischen Grenzen. Denn an den sieben Abenden wurde nicht nur in Theorie gelehrt, wie Feuer richtig bekämpft, in brennenden Räumen richtig vorgegangen oder in Notfallsituationen richtig reagiert wird, vor allem der Praxisteil hatte es in sich. Dabei übten die Lehrgangsteilnehmer immer wieder, die umfangreiche Atemschutz-Ausrüstung innerhalb von nur zwei Minuten anzulegen und sich einsatzbereit zu melden. Zudem stand körperliche Fitness auf dem Programm. So wurde unter anderem mit der 16 Kilo schweren Ausrüstung gejoggt.
Einen Höhepunkt stellte der Durchlauf in der Atemschutz-Übungsstrecke in Furth im Wald dar, bei dem neben der körperlichen auch die psychische Belastung in einem dunklen Labyrinth aus Kriechtunnel und Gitterboxen getestet wurde. Ebenso die Einsatzübung. Dabei mussten die Lehrgangsteilnehmer alles Gelernte unter Stressbedingungen bei null Sicht abrufen. Den Abschluss bildete eine theoretische Prüfung, die laut Stauber mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen abgeschlossen werden konnte.
Marco Greil, stellvertretender Kreisbrandrat und Chams Kreisbrandinspektor, lobte anschließend die Bereitschaft der Teilnehmer, sich dieser Herausforderung zu stellen. Er wusste auch das Engagement der jungen Feuerwehrleute zu würdigen.
Greil hob die wichtige Aufgabe der Atemschutz-Geräteträger im Einsatz hervor. Sie seien es, mit denen sich Erfolg oder Misserfolg eines Einsatzes entscheiden. Zugleich bat Greil die jungen Feuerwehrleute, bei den oft schwierigen Einsätzen besonders auf Sicherheit und somit auf ihre Gesundheit zu achten.
Der Kreisbrandinspektor dankte auch dem Team der Feuerwehr Stadt Furth im Wald für die Ausbildung, hinter der viele Jahre Erfahrung stecke. Hausherr Franz Stoiber, Kommandant der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald, unterstrich Greils Worte. Auch er hob die Gefährlichkeit der Einsätze, bei denen die neuen Atemschutz-Geräteträger gefordert sein werden, hervor. Sein Tipp: Stets mit einem erfahrenen Atemschutz-Geräteträger vorgehen, um von dessen Erfahrung zu profitieren. Zudem müsse das erworbene Wissen in den kommenden Monaten vertieft und immer wieder trainiert werden.
Teilnehmende Feuerwehren:
- FF Schillertswiesen
- FF Wetterfeld
- FF Beucherling
- FF Dieberg
- FF Falkenstein
- FF Cham
- FF Runding
- FF Sattelpeilnstein
- FF Traitsching
- FF Willmering
FF Waffenbrunn
FF Kirchrohrbach
FF Neukirchen b. Hl. Blut