Versammlung des KBI-Bereichs Waldmünchen

26.03.2022
Ein eindrucksvolle Bilanz zog Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck bei der "hybrid" veranstalteten Inspektionsdienstversammlung am Samstag in Waldmünchen.

Die 42 Feuerwehren im Inspektionsbereich Waldmünchen haben im vergangenen Jahr insgesamt 397 Einsätze verzeichnet, was nahezu identisch mit dem Jahr 2020 ist. Die Helferstunden haben sich aber verdreifacht, weil viele Einsatzkräfte der Inspektion im Ahrtal im Einsatz waren. Kreisbrandrat Michael Stahl und Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck konnten außerdem mehrere Ehrungen vornehmen und Inspektionsjugendwart Daniel Forster verabschieden. Barbara Bindl von der Feuerwehr Heinrichskirchen ist die Nachfolgerin.

Wegen der Pandemie sollte die Frühjahrs-Dienstversammlung der 42 Kommandanten am 26. März 2022 erneut als Online-Versammlung abgehalten werden. Das Sendestudio war im Lehrsaal der Feuerwehr Waldmünchen aufgebaut, wo sich KBM Norbert Mezei und Stefan Windmeißer um die Technik kümmerten. Zahlreiche Feuerwehrler verfolgten die Live-Übertragung von Zuhause aus und erfuhren dabei auch die neusten Entwicklungen im Feuerwehrwesen. KBI Norbert Auerbeck zog gleich zu Beginn Bilanz über das abgelaufene Jahr: 397 Einsätze, davon 125 Brände, 219 technische Hilfeleistungen, 3 Gefahrstoff-Einsätze und 50 sonstige Tätigkeiten. „Wir verzeichnen 15.522 Helferstunden, im Vorjahr waren es nur 5.464 Helferstunden.“ Damit liegt eine Verdreifachung vor, was auf die Einsätze in Rheinland-Pfalz sowie auf die Personensuche am Čerchov zurückzuführen ist. Anschließend gliederte Auerbeck die Zahlen auch noch auf die einzelnen Kreisbrandmeister-Bereiche auf und zeigte Fotos von den größten Einsätzen. Er dankte allen Einsatzkräften für ihre Tätigkeit. Insgesamt stehen im Inspektionsbereich 1.608 Einsatzkräfte zur Verfügung, davon 343 Frauen. Gleichzeitig gab es auch einige Großübungen, die man trotz Pandemie abhalten konnte. So beteiligten sich alle KBM-Bereiche an der Aktionswoche im September, außerdem gab es endlich wieder eine grenzüberschreitende Übung sowie eine Übung an der Rohöl-Leitung. Bei den Leistungsprüfungen sah der Kreisbrandinspektor noch „Luft nach oben“: Es gab insgesamt 33 Abnahmen, davon 29 im Bereich „Wasser“ und 4 im Bereich „Technische Hilfeleistung“. 17 Feuerwehren aus dem KBI-Bereich hätten Leistungsprüfungen abgelegt. „Für alle über 40 Jahren hat der Bezirksfeuerwehrverband Oberpfalz ein neues Abzeichen für Leistungsprüfungen abgelegt, das möchten wir heuer in Angriff nehmen“, so Norbert Auerbeck. Im Bereich Ausbildung dankte er insbesondere KBM Andreas Bierl, der eine MTA-Ausbildung mit insgesamt 144 Teilnehmern durchgezogen hatte. „Der Ausfall des Lehrgangs 2020 und die Möglichkeit einer Online-Teilnahme haben maßgeblich zu dieser hohen Teilnehmerzahl beigetragen“, bilanzierte Auerbeck. Es gab aber auch noch weitere Lehrgänge wie Sprechfunker, Absturzsicherung und Taktikschulungen für Gruppenführer.

Auch die finanziellen Beiträge der Feuerwehrvereine zu Bauten oder Neuausstattung konnten sich sehen lassen: Knapp 27.000 Euro wurden investiert, was letztlich der gesamten Bevölkerung zugutekommt. Auch die Inspektion selbst leistete einen Beitrag, indem mobile Sichtschutzwände für drei Feuerwehren angeschafft wurden. Der Erlös durch die Altkleidersammlung in Höhe von gut 5.100 Euro kommt vor allem der Jugendarbeit zugute.  

Für den Jugendbereich sprach Inspektionsjugendwart Daniel Forster, der von 353 Jugendlichen berichtete, die in 40 Jugendgruppen organisiert sind. Bei Leistungsspange, Jugendflamme und Wissenstest konnten die Jugendlichen ihr Können beweisen. Es war der letzte Bericht von Daniel Forster, denn dieser reichte aus privaten und beruflichen Gründen seinen Rücktritt ein. Er wurde deshalb von KBI Norbert Auerbeck und KBR Michael Stahl mit einer Statue des Heiligen Florian verabschiedet: „Herzlichen Dank für Deine Verantwortung in der Zeit von Februar 2016 bis März 2022. Bleib der Feuerwehr auch weiterhin erhalten!“ Und er konnte sogleich die Nachfolgerin vorstellen. Barbara Bindl von der Feuerwehr Heinrichskirchen wurde von KBR Michael Stahl zur Inspektionsjugendwartin ernannt. Sie ist dort schon Kommandantin und wird sich ab sofort um die Jugendarbeit kümmern. „Ich bin froh, dass Du in diesen schwierigen Zeiten Verantwortung übernehmen willst“, so Michael Stahl. Nach dem Kassenbericht und der Entlastung gab Kreisbrandrat Michael Stahl einen Überblick zur Situation der Wehren auf Landkreisebene. Er dankte für die großartigen Hilfeleistungen im Ahrtal, beim Erdbeben in Kroatien oder in den beiden Impfzentren. Zugleich blickte Michael Stahl nach vorne: Ein Schwerpunkt werde auf der Ausbildung der Einsatzkräfte liegen, auch die digitale Alarmierung schreite voran, noch in diesem Jahr sollen die Sirenen umgerüstet werden. Die Hygiene im und nach dem Einsatz stehe ebenfalls im Fokus, genauso wie ein neues Projekt namens „Herzklopfen“.

Bürgermeister Markus Ackermann sprach von einem respekteinflößenden Jahresbericht und von einer beeindruckenden Bilanz. Er sicherte die Unterstützung der Kommunen zu, wenn die Wehren zu Katastropheneinsätzen gerufen werden, wie dies beim Ahrtal der Fall war. „Ich danke euch aber auch für die tolle grenzüberschreitende Zusammenarbeit.“ In weiteren Grußworten wandte sich Landrat Franz Löffler per Video an die Einsatzkräfte und dankte für die beispiellose ehrenamtliche Hilfe: „In schwierigen Zeiten wissen wir, dass die örtliche Sicherheit in den besten Händen ist.“

Schließlich war es noch Polizeihauptkommissar Christian Pongratz von der Polizeistation Waldmünchen, der von einer beeindruckenden Bilanz sprach und die Personensuche am Čerchov in den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte. „Die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Feuerwehr hat gut funktioniert, trotzdem haben wir noch Nachbesprechungen anberaumt, um Verbesserungen zu erzielen.“ Er bat darum, konstruktive und ehrliche Kritik zu üben. Optimistisch blickte Pongratz nach vorne, dass man sich schon bald wieder persönlich sehen könne.

Mit einem Ausblick auf das Jahr 2022 und dem Wunsch, das Vereinsleben und vor allem die Kameradschaft wieder in Schwung zu bringen, beendete KBI Norbert Auerbeck die Online-Versammlung.

 

Ehrungen:

Feuerwehrehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Cham:

  • Josef Eidenhardt, FF Waldmünchen, in Silber
  • Alfred Mauerer, FF Tiefenbach, in Silber

 

Bayerische Feuerwehr-Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes Bayern:

  • Vorsitzender Stefan Kreuzer, FF Herzogau
  • Vorsitzender Reinhard Jodl, FF Altenschneeberg

 

Bayerisches Feuerwehr-Ehrenkreuz des Landesfeuerwehrverbandes Bayern:

  • Kommandant Stefan Spießl, FF Hillstett, in Silber
  • Kommandant Christian Schindler, FF Hiltersried, in Silber
  • Kommandant Matthias Wutz, FF Steegen-Flischbach, in Silber

  • Kreisbrandmeister Christian Bauer, in Silber