Übergabe der Ausstattung "Führungsunterstützung"
Die neuen Führungsunterstützungstrupps sollen den Einsatzleiter bei mittleren Brandlagen (Zimmerbrand, Wohnungsbrand, Dachstuhlbrand etc.) helfen. Sie können nach Weisung durch den Einsatzleiter vor Ort diverse Aufgaben übernehmen, wie z.B. Unterstützung bei der umfassenden Erkundung der Einsatzstelle, der Darstellung der Lage, Übernahme des Funkverkehrs und Dokumentation. Ausgewählt wurden hierfür im ersten Schritt die sieben Drehleiter-Standorte des Landkreises Cham, die bei diesen Schadenslagen ohnehin alarmiert werden und über die erforderlichen Einsatzleitwagen oder Mehrzweckfahrzeuge verfügen. Die Ausstattungssätze beinhalten ein Taktikbrett mit magnetischer Whiteboardoberfläche bzw. Magnetfolien vom Typ Taktifol mit vorgedruckten Feldern, taktischen Zeichen und Infoschildern sowie Schreibutensilien, Vordrucke und einen Datenstick mit den erforderlichen Arbeitshilfen.
Die Ausstattung ist abgestimmt mit der Ausrüstung der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) beider Standorte Loibling-Katzbach und Arrach, die diese und weitere Aufgaben als „Unterstützungsgruppe Feuerwehreinsatzleitung“ bei Großschadenslagen bisher übernommen hat. Die Führungsunterstützung kann mit der Arbeit bereits bei niederschwelligeren Einsatzlagen beginnen und ist selbst bei Großbränden in der Regel deutlich schneller vor Ort, um bereits wertvolle Vorarbeit insbesondere bei der Dokumentation leisten zu können.
Ein Ausbilderteam, bestehend aus KBM Florian Heigl, den Leiter der UG-ÖEL Katzbach KBM Hans Hochmuth, den Leiter der UG-ÖEL Arrach Martin Silberbauer und Fachberater Bernhard Hatzinger, hat im zurückliegenden Halbjahr eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen für die Führungskräfte aller Feuerwehren im Landkreis sowie Ausbildungsveranstaltungen in Theorie und Praxis für die neuen Einheiten der Führungsunterstützung durchgeführt. Die Praxisschulungen wurden im Unterrichtsraum der Berufsschule in Cham durchgeführt in dem auch die Taktikschulungen für Gruppen- und Zugführer stattfinden. Dort steht den Ausbildern eine umfassende Technik zur Lagedarstellung z.B. ein virtuelles Trainingsprogramm, diverse Geoinformationssysteme u.a. auf 3D-Basis sowie weitere Bildschirme zur Lagedarstellung zur Verfügung. Bedient wird diese umfangreiche IT-Ausstattung durch Stefan Windmeisser (FF Waldmünchen/Ulrichsgrün), Michael Nachreiner (FF Weiding) und Michael Rösch (FF Altenmarkt).
Sollte sich das neue Konzept in den kommenden Monaten bewähren, ist eine Ausweitung auf weitere Standorte geplant. Insbesondere im süd-westlichen Teil des Landkreises Cham kommen primär Drehleitern aus den Nachbarlandkreisen zum Einsatz, die nicht in dieses Konzept eingebunden sind. KBR Michael Stahl bedankte sich bei allen Beteiligten für ihre Bereitschaft an diesem Projekt mitzuarbeiten und richtete seinen Appell an die teilnehmenden Feuerwehren, gemeinsam dieses Konzept positiv und erfolgreich zu gestalten. Sein weiterer Dank galt den Ausbildern, insbesondere Martin Silberbauer, der einige Bestandteile der Führungsausstattung in Eigenregie erstellt hat.