Tagesseminar Ladungssicherung
Der Wandel in den Einsätzen, von der früheren reinen Brandbekämpfung über die Hilfeleistung etwa bei Verkehrsunfällen bis hin zu neueren Anforderungen etwa im Bereich Hochwasser oder Vegetationsbrandbekämpfung machen für die Feuerehren auch eine Anpassung der Fahrzeuge von Nöten. „Die Logistik nimmt an Bedeutung zu“, machte es Kreisbrandrat Michael Stahl zum Ende des Seminares deutlich. „Hat ein Löschfahrzeug durch den Aufbau und DIN-Forderungen genormte Halterungen und Geräteraumverschlüsse, sind Logistikfahrzeuge multifunktional einsatzbar“. Heute ist ein Feuerwehreinsatz ohne Transportfahrzeuge etwa in der Art eines Gerätewagen Logistik in den Bauarten 1 oder 2 nicht mehr denkbar. Um diese sicher einzusetzen und insbesondere das Transportgut, angefangen von Rollwägen bis hin zu palettiertem Stückgut wie etwa Sandsäcken, richtig zu beladen und dann auch entsprechend zu sichern, veranstaltete die Kreisbrandinspektion Cham dazu ein Tagesseminar im Feuerwehrzentrum in Bad Kötzting. Fachbezogener Kreisbrandmeister Richard Richter fand dabei in Johann Scherübl einen ausgewiesenen Experten, der zu Berufszeiten bei der Verkehrspolizei insbesondere mit den Themen Gefahrgut und Ladungssicherung beschäftigt war.
„Wir müssen uns den Aufgaben stellen, die uns der Wandel im Fahrzeugsektor bringt“, so Richard Richter bei der Lehrgangsvorstellung an die 25 Teilnehmer aus dem gesamten Landkreis Cham gerichtet. Bei Löschfahrzeugen sei dies relativ einfach, weil genormte Lagerungen vorhanden sind, bei Logistikfahrzeugen muss man sich mit der richtigen Position der Ladung auf dem Fahrzeug und letztendlich der richtigen Sicherung auseinandersetzen. Schlagworte dazu sind unter anderem Kraftschluss und Formschluss.
Bevor Johann Scherübl darüber im Detail informierte, gab er den Teilnehmern die entsprechenden Rechtsgrundlagen an die Hand. Am Ende des Tages sind der Betreiber des Fahrzuges, der Verlader und der Fahrer die Stellen, die rechtlich im Fokus stehen. Insbesondere der Fahrer hat dabei etliches zu beachten. Vorausgesetzt wird, dass der Betreiber des Fahrzeuges, also die Kommune, dieses als verkehrssicher und mit den entsprechenden Lade- und Verzurrmöglichkeiten zu Verfügung stellt. Eine weitere Schlüsselposition kommt dem Verlader in seiner Funktion zu mit der er das Ladegut etwa auf das Fahrzeug lädt. Die Kernverantwortung hat aber der Fahrer oder die Fahrerin eines Fahrzeuges insofern, dass die Ladung sicher verzurrt sein muss, das zulässige Gesamtgewicht eingehalten wird und auch die Fahrweise dem Ladegut angepasst wird.
„Denken Sie beim normalen Fahrbetrieb auch an eine notwendige Vollbremsung, die Beschleunigung des Fahrzeuges, das Kurvenverhalten oder auch an schlechte Wegstrecken“, so Johann Scherübl zu den Punkten, mit dem der Lenker eins Fahrzeuges konfrontiert wird. Dazu kommen physikalische Grundlage wie etwa Fliehkräfte, Reibungswerte oder auch die Geschwindigkeit, die Einfluss auf das Ladegut haben.
„Das Ladegut muss zur Achslast passen, die Zurrmittel zum Ladegut“, machte Scherübl auf verschiedenen Parameter deutlich, die es bei Transportaufgaben zu beachten gibt. Dazu kommt das auch, dass das Fahrzeug passend sein muss. Ein Kofferaufbau sei dabei anders zu bewerten als ein Fahrzeug mit „Hamburger Aufbau“, sprich ein Ladeboden mit Bordwand und Plane-Spriegelaufbau.
Nach dem vormittäglichen theoretischen Teil machte Johann Scherübl die Verzurrmethoden und -anforderungen an verschiedenen Fahrzeugen deutlich. Während von den Teilnehmern teils die Fahrzeuge der jeweiligen Heimatfeuerwehr vor Ort waren, konnte des Verzurren eines Laderfahrzeuges sehr deutlich am Transportanhänger der Landkreisfeuerwehr vorgeführt werden.