Lehrgang Absturzsicherung bei der Feuerwehr Roding
Daher machte sich die Feuerwehr Roding nunmehr fit im Bereich Absturzsicherung. In einem Pilotlehrgang von 20 Stunden wurden die Feuerwehrler mit den Schutzmaßnahmen bei Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen vertraut gemacht. Gleichzeitig kann so im Ernstfall schnelle und professionelle Hilfe geleistet werden. Der Lehrgang wurde von Ausbildern der Inspektionsbereiche Bad Kötzting und Waldmünchen durchgeführt.
Im Einzugsgebiet der Feuerwehr Roding sind jede Menge Industriegebäude, aber auch Biogasanlagen oder unwegsames Gelände; es sind also unterschiedlichste Einsatzszenarien denkbar, in denen der „Gerätesatz Absturzsicherung“ zur Anwendung kommen kann. Daher stellten sich zwölf Feuerwehrkameraden aus Roding, einer aus Falkenstein und einer aus Michelsneukirchen der Herausforderung, diese Gerätschaften im Ernstfall auch bedienen zu können. Der Lehrgang wurde im Gerätehaus in Roding sowie im gesamten Stadtgebiet abgehalten und umfasste einen Lehrabend und zwei komplette Übungstage. Die Ausbilder kamen aus dem Inspektionsbereich Bad Kötzting sowie von der FFW Waldmünchen. Das Ausbilderteam aus Kötzting hatte erst vor kurzem einen Anhänger für Absturzsicherung fertiggestellt, welcher dann beim Lehrgang erstmals auch zur Anwendung kam. Das Ausbilderteam vermittelte den Feuerwehrkräften die vielfältigen Möglichkeiten von Feuerwehrgurt und Feuerwehrleine sowie insbesondere die theoretischen und praktischen Grundlagen der Absturzsicherung. Diese dient primär der Eigensicherung der Rettungskräfte, wenn das Arbeiten auf Dächern oder in Schächten von Nöten ist. Genauso gut können aber auch Personen in absturzgefährdeten Bereichen im Vorstieg erreicht und festgesetzt werden. Im Rahmen der Ausbildung wurden immer wieder die Unterschiede und die Abgrenzung zur Höhenrettung verdeutlicht. Höhenrettungsgruppen sind in der Regel nur bei Berufsfeuerwehren angesiedelt, da hier immens viel Zeit in die Ausbildung investiert werden muss. Dennoch kann auch mit der Absturzsicherung eine schnelle und professionelle Hilfe geleistet werden. Höhenangst hatte von den Teilnehmern keiner und gerade die praktische Ausbildung machte auch jede Menge Spaß.
Im Vordergrund der Ausbildung stand daher neben der Knotenkunde auch die praktische Umsetzung der Sicherungsmaßnahmen an möglichst vielen Objekten in Roding und Umgebung. Egal ob am Geländer des Rathauses, auf Türmen oder in steilen Hanglagen: Die Einsatzszenarien sind vielfältig und müssen daher auch beherrscht werden. Schneekatastrophen wie vor gut zehn Jahren, Waldbrände in steilen Hanglagen oder verletzte Personen in schwer zugänglichen Lagen verdeutlichen dies. Anhand von Reißversuchen zeigten die Ausbilder, wieviel Belastung die Materialien aushalten können und was ein schlecht gelegter Knoten auslösen kann. Die Ausbildung wurde in kleinen Gruppengrößen und mit viel Personaleinsatz durchgeführt, damit auch jeder Teilnehmer die einzelnen Techniken kennenlernen und austesten konnte. Das Wetter meinte es jeweils sehr gut, so dass die Ausbildung fast ausschließlich im Freien stattfinden konnte.
Im Gerätehaus in Roding konnten schließlich am vergangenen Samstagnachmittag KBI Alfons Janker und die Ausbilder die Teilnahmebescheinigungen aushändigen. Für den Kreisbrandinspektor war der Lehrgang ein Pilotprojekt, von dem er sich wünsche, dass dieses künftig öfter durchgeführt werde. „Der Lehrgang ist für alle Feuerwehren gleich wichtig, denn auch eine TSF-Feuerwehr kann Sicherungsmaßnahmen durchführen“, so Janker. Er dankte, dass der Lehrgang zustande gekommen sei und wünschte viel Spaß bei der weiteren Feuerwehrarbeit. Ausbildungsleiter Matthias Börmel appellierte an die Teilnehmer, an dem Thema dran zu bleiben. Man könnte hier mit einfachen Mitteln, so Börmel, sehr weit kommen. Dies sah auch Benjamin Schlegl ähnlich, der daran erinnerte, dass in Roding unglaublich viele Einsatzszenarien vorstellbar seien. Er bedankte sich auch bei Johannes Krüger von der FFW Roding, welcher den Lehrgang mitorganisiert hatte. Man vereinbarte, in weiteren Übungen das Ganze noch zu vertiefen.
Quelle: FFW Waldmünchen