Lehrgang Absturzsicherung abgeschlossen
Furth im Wald / Hohenbogenwinkel. Mit Modul 3 „Einfaches Retten aus Höhen und Tiefen“ (ERHT) wurde in dieser Woche die von der Kreisbrandinspektion Furth im Wald - Hohenbogenwinkel organisierte „Modulare Ausbildung Absturzsicherung“ abgeschlossen. Nach Modul 1 „Sichern in absturzgefährdeten Bereichen mit Feuerwehrleine und -haltegurt“ im Mai und Modul 2 „Gerätesatz Absturzsicherung“ im Juni ging es in dieser Woche für dreizehn Feuerwehrleute aus den Feuerwehren Arnschwang, Daberg, Schafberg und Stachesried an zwei Abenden darum, wie im Notfall Personen aus geringen Höhen und Tiefen gerettet werden können.
Mit den zur Grundausstattung jeden Löschfahrzeugs gehörenden Steckleitern, Fangleinen, Standrohren und Krankentragen ist - begrenzt durch die Seillänge - eine Notfallrettung bis zu etwa sechs Metern Tiefe und aus dem 1. Obergeschoß möglich. Mit dem Gerätesatz Absturzsicherung, der neben einem speziellen 60 m langen Dynamik-Seil noch Flaschenzug, Bandschlingen, Karabinerhaken, Seilbremsen sowie Auffang- und Haltegurten beinhaltet, verdoppeln sich die Einsatzmöglichkeiten bis zu einer Tiefe von ca. 12 Metern und bis zum 2. Obergeschoss. Darüber hinaus sind gegebenenfalls unverzüglich Kräfte für „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“ (SRHT) zu alarmieren. Im Rahmen der Einfachen Rettung aus Höhen und Tiefen ist eine begleitete Rettung (Patient und Begleiter, z. B. Einsatzkraft, hängend im Seilsystem) nicht vorgesehen. Auch wenn sich abzeichnet, dass bei einer ERTH eine begleitete Rettung erforderlich wird, sind SRHT-Kräfte anzufordern.
Spezielle Fortbildung
In der Modularen Truppausbildung (MTA) ist im Teil 1 „Truppmann“ nur „Halten/Rückhalten“ Gegenstand der Ausbildung. Schon im Bereich ERHT stellen Einsätze besondere Anforderungen an die Einsatzkräfte, welche über die Anforderungen des allgemeinen Einsatzdienstes deutlich hinausgehen. Hier ist die spezielle Aus- und Fortbildung der Einsatzkräfte erforderlich, wie sie Hans Korherr als Ausbilder Absturzsicherung und Sachkundiger für Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) gegen Absturz gem. DGUV Grundsatz 312-906 (ehem. BGG 906) von der Feuerwehr Stadt Furth im Wald, unterstützt von Martin Plötz von der Feuerwehr Gleißenberg, den Lehrgangsteilnehmern vermittelte.
Bei den praktischen Übungen „retteten“ die Lehrgangsteilnehmer die schwere Übungspuppe mit dem Gerätesatz Absturzsicherung aus der Montagegrube in der Further Feuerwache. Mittels Steckleitern und Krankentrage wurde ein Patiententransport vom Vordach des Feuerwehrhauses nach unten geübt. Korherr zeigte den Lehrgangsteilnehmern noch die speziellen Möglichkeiten der ERHT mit Hilfe der Kraneinrichtung und des Krankentragekorbs der Drehleiter auf.
Zum Lehrgangsabschluss war diesmal Kreisbrandrat Michael Stahl extra nach Furth gekommen. Zusammen mit Kreisbrandinspektor Mario Bierl würdigte er die Bereitschaft der Teilnehmer, diese Zusatzausbildung zu absolvieren, und dankte ihnen und den Ausbildern Korherr und Plötz für ihr ehrenamtliches Engagement. Bei Interesse werden weitere Lehrgänge im Inspektionsbereich angeboten.