Kreisfeuerwehrverband zieht Jahresbilanz 2017
Die Bilanz 2017 spricht für sich: In einem „normalen Jahr“ standen die Aktiven ihren Mitbürgern bei 2.268 Einsätzen in Notsituationen zur Seite und leisteten dabei 52.832 ehrenamtliche Stunden.
Im Beisein zahlreicher Repräsentanten des öffentlichen Lebens, der Partner im Einsatzdienst und überregionaler Feuerwehrführungskräfte eröffnete Michael Stahl seine Bilanz mit dem Blick auf die Zahl der Aktiven, bei denen wieder ein leichter Rückgang (79) feststellbar ist. Erfreulich hingegen die Tendenz bei den Mitgliedern in den 190 Feuerwehrvereinen, die um 369 auf nunmehr 37.981 gestiegen sind.
Ganz normales Jahr
Zu den 2.268 Einsätzen wurden in Summe 3.654 Feuerwehren alarmiert. „Es war ein normales Jahr ohne die großen Unwetterereignisse“, so der Kreisbrandrat. Die 52.832 Einsatzstunden verteilen sich auf 560 Brände oder 249 Sicherheitswachen. „Wir konnten bei den Einsätzen 139 Personen betreuen oder 37 retten“, ging der KBR ins Detail. Anhand von Bildern verdeutlichte er Gefahren, mit denen die Feuerwehren immer mehr konfrontiert werden. „Im Bereich Gefahrstoffe oder Kohlenmonoxid helfen uns die vorhandenen Messgeräte enorm“, so Michael Stahl. Bei dem Brand am Osser habe man auf Erkenntnisse einer Übung im Jahr 2006 zurückgreifen können.
Im Bereich Ausbildung wurden 284 Leistungsprüfungen abgehalten. Die Modulare Truppausbildung absolvierten 360 Teilnehmer. Seit 1993 wurden in der Maschinistenausbildung über 2000 Teilnehmer geschult, 2017 kamen zwei Lehrgänge dazu. Den Feuerwehrführerschein erwarben 32 Aktive, an Atemschutzlehrgängen beteiligten sich 63. Gut besucht waren auch die Lehrgänge im Bereich Gefahrgut (112) oder Funktechnik (157). Dazu kamen weitere Ausbildungen etwa im Bereich Absturzsicherung, Ersthelfer oder Schaumtrainer.
Grenzenlos tätig
„Wir haben im Landkreis viel erreicht und konnten regional 1.783 Aktive fortbilden, während weitere 211 eine Ausbildung an einer der drei Feuerwehrschulen ablegten“, so der Kreisbrandrat in seiner Gesamtbilanz. Wichtig sei auch die Zusammenarbeit mit den tschechischen Feuerwehren, so KBR Mike Stahl unter Hinweis auf die gemeinsamen Übungen im Bereich Waldbrand oder im Zusammenhang mit Acetylenflaschen.
Der Fuhrpark der Feuerwehren umfasst aktuell 319 Fahrzeuge und Anhänger. In einer Bilderschau zeigte Stahl die 20 neuen Fahrzeuge, Anhänger oder Wechselcontainer sowie die vier Anbauten an Gerätehäuser oder komplette Neubauten. Dazu gesellte sich die neue Atemschutzübungsstrecke. Imposant auch die Zahlen, mit denen die Feuerwehrvereine die Anschaffung von Geräten und Fahrzeugen oder im Bauwesen unterstützen: Zu den über 750.000 Euro kamen noch 1,6 Millionen Euro Förderungen durch den Landkreis und 1,2 Millionen Euro durch den Freistaat.
Dem Bericht des scheidenden Kassiers Anton Ruhland waren geordnete Finanzverhältnisse zu entnehmen.
Ort der Sicherheit
Die hohe Anzahl an Feuerwehren im Flächenlandkreis bedürfe einer professionellen Führungsstruktur, die Landrat Franz Löffler dem Kreisfeuerwehrverband attestierte. Davon profitiere letztlich der Bürger, der sehr wohl zur Kenntnis nehme, wie kompetent in Notfällen Hilfe geleistet wird. Sicherheit, so Löffler, sei mit Blick auf weltweite Konflikte heute ein Standortfaktor. Die ehrenamtliche Hilfe der Feuerwehren sei ein Gütesiegel: „Die Feuerwehr ist damit fest in der Mitte der Bevölkerung verankert.“
Vor dem Hintergrund des hohen Einsatzspektrums warnte der Landrat davor, die Ehrenamtlichen zu überfordern, etwa, wenn die Feuerwehrleute wegen Lappalien gerufen werden und dafür ihren Arbeitsplatz verlassen. In sein Lob schloss der Landrat ausdrücklich die Arbeitgeber mit ein, die Aktive zu Einsätzen ausrücken lassen. Deutliche Kritik übte der Landrat an Verkehrsteilnehmern, die den Ehrenamtlichen die Arbeit erschweren, indem sie etwa Absperrmaßnahmen nicht akzeptieren wollen.
Der Landrat beschloss sein Grußwort mit einem Hinweis auf die geplante Katastrophenschutzübung in Chamerau: „Wir müssen uns auf veränderte Einsatzlagen in Verbindung mit Terror, Amok oder Sprengstoff einstellen.“
„Wir als Gemeinde können nur die Ausrüstung stellen. Wichtig sind aber die Menschen, die uneigennützig zu jeder Tages- und Nachtzeit in Notfällen helfen“: Blaibachs Bürgermeister Wolfgang Eckl zeigte sich in seinem Grußwort stolz auf die Ortsfeuerwehr, die die Versammlung perfekt organisiert habe. „Ihr seid weit vorne in der Oberpfalz und ein starkes Glied in der Rettungskette“, bemerkte der stellvertretende Bezirksvorsitzende und KBR Anton Högl. Den Dank für die stets gute Zusammenarbeit übermittelte EPHK Alfons Windmaißer seitens der Polizei als auch des THW und des BRK.
Problemlose Wahlen beim Feuerwehrverband
Für die anstehenden Neuwahlen unter der Leitung von Norbert Wittmann wurden noch Christoph Paul und Rainer Schwarzfischer in den Wahlausschuss berufen. In jeweils geheimer Abstimmung wurden Florian Hierl, Christian Scheuer und Josef Mühlbauer als stellvertretende Vorsitzende, Norbert Kopp als Schatzmeister und Andreas Lankes als Schriftführer gewählt. Als Kassenprüfer fungieren weiterhin Ottmar Handl und Rudi Ried, als Ersatzkassenprüfer Josef Pritzl und Gerhard Breu. Bestätigt wurde zudem der Verbandsausschuss. Einstimmig angenommen wurde die abgeänderte Satzung des Kreisfeuerwehrverbandes.
Ehrungen
Für 40 Jahre aktiven Dienst wurde Kreisbrandmeister Anton Bierl mit dem Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet. Vonseiten des Kreisfeuerwehrverbandes wurde der scheidende Kreisbrandinspektor Alfons Janker mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold und Anton Ruhland gar mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt. Zum Ehrenkreisbrandmeister wurde Josef Früchtl ernannt.
Quelle: KBM Richard Richter