Kein Wissen für die Schublade
Nach den guten Erfahrungen beim MTA-Basismodul 2021, das aufgrund von Corona in Kleingruppen zum Teil in der eigenen Feuerwehr und im Distanzunterricht durchgeführt werden musste, haben KBM Norbert Mezei und Fach-KBM für Ausbildung im Landkreis Cham Richard Richter den Lehrgang angepasst und in eine ehrenamtsfreundliche, moderne Form gebracht. So wurde etwa die Hälfte der Ausbildungseinheiten in der jeweilgen eigenen Feuerwehr durch die Kommandanten durchgeführt, was den Vorteil hat, dass die künftigen Einsatzkräfte mit den eigenen Fahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen vertraut sind und die Termine flexibel stattfinden können.
Im Präsenzunterricht, der an acht Abenden stattfand, galt es, eine umfangreiche Bandbreite an Themen intensiv zu bearbeiten. An zwei Samstagen wurde das Gelernte in die Praxis umgesetzt. Die praktische Prüfung, in der Grundtätigkeiten eines Truppmanns abgefragt wurden, fand bereits am 6. Mai im Anschluss an die Praxisausbildung statt. Am 17. Mai stellten sich die Teilnehmer dann der Theorieprüfung, die über das Tool „Microsoft Forms“ abgelegt wurde. Die Prüflinge beantworteten im Lehrsaal die 50 Prüfungsfragen digital auf ihrem Handy oder Tablet.
„Die Bürger erwarten ein hohes Niveau“, überlegte KBM Richard Richter. Dies zu schaffen, sei nur möglich, wenn ein Räderwerk greift aus guten Geräten, die von den Kommunen gestellt werden, aktiven Feuerwehren mit motivierten Mitgliedern, die bereit sind, sich ausbilden zu lassen, dazu die dafür erforderlichen Lehrpläne und Ausbilder. „Am Ende steht eine Prüfung. Ihr habt den ersten Baustein geschafft.“ Jetzt seien die Kommandanten gefordert, die weiteren Abschnitte der Grundausbildung nach eigenen Ideen zu gestalten.
Die Ausbildungs- und Einsatzbereitschaft der jungen Männer und Frauen mehr nach außen zu transportieren, damit die Öffentlichkeit erfährt, was diese auf sich nehmen, um im Bedarfsfall optimale Hilfe am nächsten leisten zu können. Dafür plädierte KBI Florian Hierl, der den Prüfungsteilnehmern zu ihrer hervorragenden Leistung gratulierte. „Diese Ausbildung ist nicht ohne“, machte er angesichts des Zeitaufwandes ganz klar deutlich. Davon abgesehen, dass es auch andere Freizeitgestaltung gäbe.
Beim Einsatz Probleme miteinander zu lösen, das ist aus Sicht von Reichenbachs Bürgermeister Edi Hochmuth eine außergewöhnliche Fähigkeit. Die Zeit bleibe auch bei der Feuerwehr nicht stehen, die Aufgaben werden immer größer, die Gerätschaften immer teurer. Die Kommunen nehmen ihre Pflichten wahr und vertrauen darauf, dass sorgsam damit umgegangen werde. Dies sah er in einer fundierten Ausbildung gewährleistet. „Was ihr gelernt habt, ist nicht für die Schublade, sondern etwas fürs Leben“, versicherte er den Feuerwehrlern. Verlässlichkeit, Teamfähigkeit und Kompetenz, die mit dieser Ausbildung einhergehen, seien Punkte, die immer gefragt sind.
Die Teilnehmer
FF Beucherling: Florian Dummer, Sebastian Heigl, Nico Kerscher, Christian Prasch
FF Kirchenrohrbach: Lukas Raith, Manuela Todt
FF Mainsbauern: Tatjana Hartl, Bastian Kainz, Florian Kainz
FF Reichenbach: Celina Birzer, Jan Birzer, Jonas Birzer, Luca Buchmaier, Gabriele Senft, Kerstin Winkler, Valentin Zimmerer
FF Wald: Lukas Auburger, Lukas Doblinger, Jannik Fuchs, Andreas Heyne, Anna Janker, Lukas Kainzbauer, Simon Kainzbauer
FF Walderbach: Daniel Drexler.