Jahreshauptversammlung der UG-ÖEL Standort Arrach
Das neue Jahr war gerade mal drei Wochen alt, als am 21. Januar, 10.46 Uhr, zum ersten Einsatz alarmiert wurde. „Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens“ (B4) in Grabitz bei Furth im Wald, Scheune in Vollbrand“, lautete die Alarmdurchsage. Hier arbeiteten wir zum ersten Mal bei einem Großbrand mit dem ebenfalls alarmierten Drohnen-Team aus Blaibach zusammen.
Die Aufnahmen der Drohne, sowohl in herkömmlicher Weise als auch mit der Wärmebildkamera, wurden direkt auf den Bildschirm in den UG-Besprechungs-Container übertragen und lieferten hier dem Einsatzleiter wertvolle Erkenntnisse für seine Einsatzführung. So ganz nebenbei wurden auch unsere Hauptaufgaben, die Kommunikation mit den Feuerwehren und der Leitstelle per Funk, Telefon und E-Mail, das Führen des Einsatztagebuchs, die Darstellung der Lage auf der Lagekarte in manueller und digitaler Form abgewickelt.
Am 3. März erforderte ein weiterer Großbrand (B4) unseren Einsatz. Nach Bad Kötzting wurde um 16.06 Uhr zum Brand des örtlichen Recyclinghofes alarmiert. Auch hier arbeiteten wir wieder sehr gut mit dem Drohen-Team aus Blaibach zusammen. Der uns zugewiesene Aufstellungsort auf dem Parkplatz einer nahen Diskothek erwies sich als optimal.
Bei einem weiteren alarmierten Einsatz zum Brand einer gewerblichen Lagerhalle in Cham am 19. April um 14.40 Uhr, stellte sich sehr bald heraus, dass die UG Arrach nicht mehr erforderlich war.
Personenrettung aus Höhen und Tiefen lautete das Einsatzstichwort bei der Alarmierung am 2. Juni, 13.05 Uhr. Ein Gleitschirmflieger war auf der Osserwiese abgestürzt. Die Arbeit der UG hielt sich hier in Grenzen. Nicht erforderlich war unser Einsatz bei einem angeblichen Scheunenbrand (B4) in Lam am 28. Juni um 0.25 Uhr. Straßenlampen und neblige Wetterlage ließen anscheinend ein Trugbild erscheinen.
Eine Personensuche in Bad Kötzting am 12. Juli, 21.40 Uhr führte zur Auffindung der gesuchten Person. Am 5. August, 11.42 Uhr wurden wir zusammen mit den Flughelfern aus Thürnstein und Straubing nach Hanzing zum Brand einer Freiflache alarmiert. Unsere Aufgabe war die Unterstützung der Fliegerischen Einsatzleitung (FliegE), da sich unser Führungs-Personal im Hilfeleistungseinsatz bei den Waldbränden in der Sächsischen Schweiz befand. Bei einem weiteren alarmierten Vegetationsbrand, diesmal im Wald bei Lohberg am 10. August war unser Einsatz nicht erforderlich. Ebenfalls auf der Anfahrt abbrechen konnten wir die Einsatzfahrt am 16. August nach Eschlkam zum Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens (B4). Nicht zuständig waren wir beim am 18. August alarmierten Brand eines Landwirtschaftlichen Anwesens (B5) in Zenzing. Die UG aus Katzbach wurde richtigerweise durch die Leitstelle nachalarmiert. Jeweils einen glücklichen Ausgang nahmen zwei Personensuchen, eine am 25. Oktober in Arrach und eine am 19. November in Hörwalting. Beide Male wurden die gesuchten Personen gefunden. Ein Zutun der UG war nicht mehr erforderlich.
Rein rechnerisch gesehen wurde die UG-Arrach im Jahr 2022 zu 12 Einsätzen alarmiert, jeden Monat einen Einsatz! Diese konnten alle zur Zufriedenheit der Einsatzleitungen mit immer ausreichendem Personal abgearbeitet werden.
Zur Vorbereitung auf diese Einsätze wurde das ganze Jahr über auch fleißig geübt. Dazu kam man elfmal zusammen und beschäftigte sich mit den unterschiedlichsten Ausbildungsthemen: Grundlagen der Lagekartendarstellung; Einsatzgrundlagen UG-Technik; Einsatzmöglichkeiten UG-Anhänger; Waldbrandübung am Plattenstein unterhalb des Kreuzfelsens am Kaitersberg; Waldbrandübung in Schafberg bei Furth im Wald; Grundlagen EDV und AB Besprechung; Unterstützung Projekt Drohne; Einsatzvorbereitung EDP (neues Einsatzleitprogramm) und Vorstellung AB-Besprechung; Koordinatenübung im KBM-Bereich; Einsatzmöglichkeiten der Drohne und zum Abschluss mit Einsatzgrundlagen der Fliegerischen Einsatzleitung (FliegE). Durch die Tatsache, dass UG-Mitglieder auch als Flughelfer aktiv sind, ergibt sich bei manchen gemeinsamen Einsätzen ein willkommener Synergieeffekt.
Zum Jahresende 2022 gab EKBM Josef Pritzl, der bisherige Leiter der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung im Landkreis Cham, Standort Arrach, sein Amt in jüngere Hände ab. Er wurde deshalb von Landrat Franz Löffler und Kreisbrandrat Michael Stahl im Rahmen einer Dienstversammlung im großen Sitzungssaal des Landratsamtes würdig verabschiedet. Die Kameraden von der UG und von den Flughelfern bereiteten ihrem, ins zweite Glied zurückgetretenen ehemaligen Leiter UG, einen ebenso überraschenden wie emotionalen Abschied bei der Jahresversammlung im Januar dieses Jahres.
Mit Martin Silberbauer wurde ein ambitionierter, fachlich kompetenter junger Mann als Nachfolger gefunden und von Landrat Franz Löffler und Kreisbrandrat Michael Stahl in sein Amt eingeführt.