Jahresabschlussfeier des UGÖEL Standort Arrach und der Flughelfergruppe des Landkreises Cham
Die beiden Leiter der Einheiten, Martin Silberbauer (UGÖEL) und Kreisbrandmeister Konrad Kellner (Flughelfer) luden die Mitglieder zum Jahresrückblick sowie zum Abschluss des Einsatzjahres 2023 ein. Man konnte rund 30 Mitglieder sowie die Ehrengäste KBR Michael Stahl, KBM Heigl Florian, KBM Michael Gutscher, EKBM Josef Pritzl und stv. Bürgermeister der Gemeinde Arrach, Andreas Lohberger begrüßen.
Zu Beginn der Versammlung hielt Martin Silberbauer einen Rückblick auf das Vergangene Einsatz- und Übungsjahr. Insgesamt wurden 662 Stunden auf die einzelnen Einsätze und Übungen geleistet. Die Einsatzstunden beliefen sich auch 366,5 Stunden, wobei 12 Einsätze abgearbeitet werden mussten. Im Übungsbetrieb wurden 295,5 Stunden bei 8 Übungseinheiten aufgebracht.
Ein Großteil der Übungsstunden wurden beim Heißen Bogen durch die UG-Mitglieder abgeleistet. Hier wurde über zwei Tage lang die Einsatzleitung bei der Katastrophenschutzübung unterstützt. Aber auch Einzelübungen sowie bei der Mitwirkung einzelner KBM-Übungen waren die Kräfte gefordert. Aber auch technische Dienste sowie diverse Stationsausbildungen wurden abgehalten, welche durch die Mitglieder mit viel Engagement besucht wurden.
Martin Silberbauer bedankte sich in seinen Ausführungen ebenfalls für die hervorragende Einsatzbeteiligung bei den Mitgliedern. Wie wichtig mitunter die sorgfältige Dokumentation der Einsätze ist, zeigt die Liste der Nachfragen einzelner Behörden nach größeren Schadensereignissen. Die Nachfragen bei Großbränden einzelner Behörden oder durch Brandermittler werden deutlich detaillierter, bedeutet also die Auflistungen müssen ebenfalls detaillierter dokumentiert werden. Wie wichtig diese Niederschriften sind bzw. werden, hob Martin Silberbauer hervor, auch dass diese Unterlagen im Landratsamt archiviert werden. Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, stehen im Übungs- und Ausbildungsplan der UG-Gruppe wieder zahlreiche Ausbildungsabende am Plan.
Die einzelnen Einsätze wurden im Verlauf nochmal in Erinnerung gebracht und durchgesprochen.
Einsatzauflistung der UGÖEL 2023:
21.01.2023 Brandeinsatz B4 in Furth i.Wald
14.02.2023 Brandeinsatz B4 in Bad Kötzting
08.04.2023 Personensuche in Schafberg
07.07.2023 Brandeinsatz B4 in Warzenried
10.07.2023 Personensuche in Kolmstein
14.08.2023 Personensuche in Lam
24.08.2023 Personensuche in Hohenwarth
28.08.2023 Personensuche in Chamerau
25.09.2023 Personensuche in Ansdorf
25.09.2023 Brandeinsatz B4 in Rimbach
07.10.2023 Brandeinsatz B4 in Hohenwarth/Hudlach
08.10.2023 Brandeinsatz B4 in Rimbach
Ein freudiges Ereignis konnte den Mitgliedern der UGÖEL Standort Arrach auch mitgeteilt werden. Der neue ELW1 wurde bei der Versammlung detailliert vorgestellt. Mit neuester und modernster Technik ausgestattet wird ein Meilenstein des nun 20-jährigen Bestehens der UG eingeleitet. Voraussichtlich wird der neue ELW1 2025 als neues Einsatzmittel zur Verfügung stehen.
Am Ende seiner Ausführungen dankte Martin Silberbauer seinem Vorgänger EKBM Josef Pritzl für die ausführliche und vor allem stets kameradschaftliche Wissensübermittlung und Leitungsübergabe im vergangenen Jahr.
Der Leiter der Flughelfergruppe des Landkreises Cham, KBM Konrad Kellner, stellte den Jahresbericht 2023 im Anschluss vor. Das Jahr 2023 wird den Flughelfern mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben. Bedingt durch die enorme Trockenperiode schlugen einige Einsätze zusätzlich zu den normalen Übungen und Ausbildungen auf. Die große Katastrophenschutzübung „Heißer Bogen“ beschäftigte die Flughelfer in der Vorbereitung und Durchführung zusätzlich sehr stark. Dabei wurden insgesamt 293 Flughelfer eingesetzt. Es kamen dabei 1439 Einsatz-Ausbildungs-Übungsstunden zusammen. Mit den Einsatzfahrzeugen im Einsatzzug wurden 2278 km gefahren.
Die Flughelfergruppe des Landkreis Cham, Standort Thürnstein, besteht momentan aus 50 Mitgliedern; 42 davon haben den Flughelfer Lehrgang Technik absolviert. Zehn Kameraden haben zusätzlich den Führungslehrgang besucht. Die Gruppe setzt sich derzeit aus Aktiven der Feuerwehren Thürnstein-Schrenkenthal, Lohberg, Lam, Engelshütt, Haibühl–Ottenzell, Arrach, Ansdorf–Simpering, Hohenwarth, Blaibach, Neukirchen b.Hl.Blut, Arnschwang und Waldmünchen zusammen.
Das Highlight im Jahr 2023 war natürlich die große Katastrophenschutzübung Heißer Bogen im September im Hohenbogenwinkel. Bereits am Donnerstag konnten eine CH53, eine LUH145, eine EC135 der Polizeihubschrauberstaffel Bayern sowie eine Chinook CH47 der US-Streitkräfte an der Übung gewonnen werden. Zahlreiche Löschabwürfe wurde mit den beteiligten Hubschraubereinheiten durchgeführt. Unterstützt wurde die Übung von den Flughelfern der US-Feuerwehr Grafenwöhr sowie der SFSW.
Am Freitag hatten konnte man eine EC135 der Polizei Sachsen, eine AS350 der Firma Helix, eine R44 der Luftrettungsstaffel Bayern bei der Übung einbinden. Zudem unterstützte die Flughelfergruppe Straubing die Übung. Es wurden zahlreiche Löschabwürfe mit verschieden Außenlastbehälter durchgeführt. Auch hier zeigte sich wieder die Jahrelange sehr gute Zusammenarbeit unter den Flughelfergruppen sehr deutlich.
Am letzten Tag der Übung beteiligte sich eine EC135 der Polizeihubschrauberstaffel Bayern, eine EC135 der Polizei Sachsen, eine AS350 der Firma Helix und eine R44 der Luftrettungsstaffel Bayern an der Übung. Außerdem wurde dieser Tag für die Standarisierungsübung der vier Flughelfergruppen Cham, Amberg, Bayreuth und Neustadt a.d. Donau genutzt. Am Anfang wurden zahlreiche Lasten mit unsern Lufttransportboxen sowie mittels Lastennetze ins Brandgebiet geflogen. Anschließend wurde auf die Brandbekämpfung mittels verschieden Außenlastbehälter umgestellt. Am Nachmittag wurden die Gerätschaften, die im Einsatzgebiet waren, wieder zurück auf das Flugfeld geflogen. Abschließend dankte KBM Konrad Kellner jedem einzelnen recht herzlich für den Einsatz bei der drei Tages Übung.
Neben zahlreicher Übungseinheiten musste man im Verlauf des Jahres auch die Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen. Der Waldbrandeinsatz in Altenschneeberg bei Waldmünchen forderte die Einsatzkräfte. Aufgrund der anwachsenden Lage wurde der FB-Flughelfer alarmiert. Noch auf der Anfahrt organisierten man nach Absprache mit KBR-Stahl einen Hubschrauber von der PHSt aus Roth und die Flughelfergruppe des Landkreises Cham wurde alarmiert. Trotz der eintretenden Dunkelheit konnten man noch zahlreiche Löschwasserabwürfe starten. Nach Eintreffen des Einsatzzuges bestehend aus den Fahrzeugen FL Thürnstein 55/1, FL Haibühl 63/1 und FL Hohenwarth 11/1 wurden die Waldbrandsätze auf UTV`s verladen und zusammen mit Flughelfern ins Einsatzgebiet gebracht. Zudem wurde von den Flughelfern das erste Mal ein Taktischer Abwurfkoordinator im Einsatzgebiet gestellt. Dieser hatte die Aufgabe, für die Sicherheit der hiesigen Einsatzkräfte bei jedem Löschwasserabwurf des Hubschraubers zu sorgen.
Zum Abschluss bedankte sich KBM Konrad Kellner noch bei den beiden stellv. Leiter der Flughelfergruppe, Kress Christian und Koller Andreas für die hervorragende Unterstützung und Arbeit im zurückliegenden Jahr.
Ein Dank wurde auch den Führungspersonal um Haselsteiner Johannes, Nicole Holzapfel, Stefan Drexler, Silberbauer Martin, Aschenbrenner Christian, Mühlbauer Josef ausgesprochen. KBM-Kellner dankte ebenfalls allen Flughelfern, die trotz der Arbeit in ihrer Heimatfeuerwehr immer wieder Zeit aufbringen, um die Arbeit in der Flughelfer Gruppe zu unterstützen.
Auch ein großer Dank wurde den Feuerwehren Thürnstein-Schrenkenthal, Haibühl-Ottenzell, Arrach und Hohenwarth für die Bereitstellung der Fahrzeuge für den Einsatzzug ausgestellt.
Ohne die Partner der Polizeihubschrauberstaffel Bayern und der Bundeswehr und der US-Streitkräfte wäre diese erfolgreiche Jahresbilanz der Flughelfer nicht möglich gewesen, auch hier dankte KBM-Kellner für die Unterstützung im vergangenen Jahr.
Der Stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Arrach, Andreas Lohberger, sprach im Namen aller Kommunen seinen Dank aus. Wie wichtig diese Sondereinheit für die Region ist, sah man bei den kräftezehrenden Einsätzen im Waldgebiet. In seinem Grußwort dankte er den Einsatzkräften der Flughelfer, der UGÖEL sowie allen ehrenamtlichen Einsatzkräften aller Hilfsorganisationen, die unzählige Übungseinheiten zum Wohle der Bevölkerung auf sich nehmen und jederzeit Einsatzklar sind.
Kreisbrandrat Michael Stahl bedankte sich ebenfalls bei allen Mitgliedern der Sondereinheiten UG und Flughelfer. Wie wichtig die Dokumentationen bei größeren Einsätzen sind, sah man bei den 12 UG-Einsätzen. In den nun 20 Jahren der UG-Gründung hat sich die Sondereinheit gefestigt und professionell aufgestellt, so der KRB. Besonders die Übung beim Heißen Bogen hob er hervor. Er hob auch den Punkt des neugeschaffenen Führungskonzeptes hervor und bat alle Beteiligte die Herausforderung tatkräftig zu Unterstützen.