Inspektionsdienstversammlung im KBI-Bereich Furth im Wald / Hohenbogenwinkel
In seinem Bericht hielt der Kreisbrandinspektor Rückblick auf das abgelaufene Jahr. Er erinnerte an zahlreiche Lehrgänge. Für die Modulare Truppausbildung meldeten sich so viele Teilnehmer an, dass der Kurs geteilt werden musste. Insgesamt absolvierten 76 Feuerwehrler diese Ausbildung, elf den Atemschutzgeräteträgerlehrgang, 41 den Maschinistenlehrgang, 26 den Sprechfunkerlehrgang, 15 die Übung im Brandcontainer sowie 20 den Absturzsicherungslehrgang Modul eins, 13 das Modul zwei und zwölf das Modul drei. Der Feuerlöschertrainer, der zum Teil mit dem Erlös der Altkleidersammlung angeschafft wurde, wurde sehr gut angenommen. Außerdem absolvierten vier Feuerwehrdienstleistende das Fahrsicherheitstraining und zwei den Atemschutzwettbewerb in Hemau. Insgesamt 26 Einsatzkräfte besuchten einen Lehrgang an der Feuerwehrschule.
4.208 Mitglieder
Des Weiteren fanden viele Übungen statt. KBI Bierl erinnerte an die Rescue-Preis-Verleihung mit einer Großübung in Furth im Wald. Dabei wurde ein Terroranschlag mit Gefahrgut simuliert. Dabei waren nicht nur Kräfte der Feuerwehr im Einsatz, sondern auch von BRK und Polizei. Im KBI-Bereich wurden 30 Leistungsprüfungen abgelegt. Seit dem Beginn der Aufzeichnungen der Leistungsprüfung ist die Feuerwehr Eschlkam mit 134 abgelegten Abzeichen Spitzenreiter, so der Inspektor. Des Weiteren wurden im vergangenen Jahr 33 Einsatzkräfte für 25 Jahre und 47 für 40 Jahre aktiven Dienst mit einer staatlichen Ehrung ausgezeichnet.Insgesamt verfügen die 22 Feuerwehren über 4.208 Mitglieder. Davon sind 245 Jugendliche, 1.135 aktive Männer und 192 aktive Frauen. Die Mitgliederzahlen stiegen im vergangenen Jahr leicht an. Angeschafft wurden vier neue Fahrzeuge. Die Feuerwehr Eschlkam erhielt ein neues Mehrzweckfahrzeug, die Feuerwehr Rittsteig ein neues Löschgruppenfahrzeug 10, die Feuerwehr Neukirchen beim Heiligen Blut eine neue Drehleiter und die Feuerwehr Furth im Wald ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug. Die Feuerwehrvereine unterstützten die aktiven Mannschaften mit insgesamt 122.392 Euro; zum Beispiel für die Anschaffung neuer Gerätschaften. Insgesamt rückten die Einsatzkräfte zu 665 Einsätzen aus (weniger als im Vorjahr): 94 Brandeinsätze, 215 Technische Hilfeleistungen, 41 Fehlalarme, 46 Sicherheitswachen und 269 sonstige Einsätze. Die eingesetzten Einsatzkräfte leisteten insgesamt 11.236 Helferstunden.
Jugend-Bericht
Anschließend zeigte der Inspektor Bilder von besonderen Einsätzen des vergangenen Jahres. Er hob den Einsatz am 1. Juli in Warzenried hervor. Bei diesem Brand war die Wasserversorgung am Brandobjekt ein Problem. Zur Unterstützung wurden drei Feuerwehren aus der Tschechischen Republik alarmiert. Mit deren großen Tanklöschfahrzeugen konnte eine stabile Wasserversorgung hergestellt werden. Die Zusammenarbeit mit den tschechischen Kameraden funktionierte einwandfrei, so der Inspektor.
In einem Ausblick erinnerte er an die Altkleidersammlung am 21. April. Außerdem werden dieses Jahr wieder zahlreiche Lehrgänge angeboten. Weil die Inspektionsjugendwartin ihr Amt niedergelegt hatte, gab Bierl auch diesen Bericht. Die Jugendfeuerwehren haben aktuell einen Mitgliederstand von 245 Jugendlichen (zehn weniger als im Vorjahr).
Die Jugendlichen beteiligten sich an der Bayerischen und Deutschen Jugendleistungsprüfung, der Jugendflamme sowie am Wissenstest. In diesem Jahr findet unter anderem der Bundesjugendwettbewerb statt. Mario Bierl dankte den Jugendwarten für ihre wichtige Arbeit, die sie leisten.
Ehrungen
Ludwig Pongratz von der Feuerwehr Stachesried erhielt vom Landesfeuerwehrverband das Bayerische Ehrenkreuz in Silber. Hans Seidl von der Feuerwehr Eschlkam bekam das Feuerwehrehrenkreuz in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes.
Lob für professionelle Arbeit der Wehren
Im Anschluss an den Bericht des Kreisbrandinspektors folgte das Grußwort von Kreisbrandrat Michael Stahl. Obwohl die Zahl der Einsätze gesunken ist, sei das Aufgabengebiet der Feuerwehren gewachsen. Darum sei es wichtig, dass sich die aktiven Einsatzkräfte ständig weiterbilden, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
Um dem Mitgliederschwund in den Jugendfeuerwehren entgegenzuwirken, müsse man bereits früher ansetzen: Aus diesem Grund sei es nun möglich, Kinderfeuerwehren zu gründen. Darin können Kinder ab sechs Jahren an die Jugendfeuerwehren herangeführt werden. Auch die Vereine seien eine wichtige Stütze für eine funktionierende Feuerwehr. Nicht nur wegen der finanziellen Unterstützung, sondern auch wegen der sozialen Komponente, sagte Stahl. Dies sei gut bei Feuerwehrfesten zu beobachten. Da werde das ganze Dorf herausgeputzt und alle helfen zusammen. Dies sei eine Eigenschaft, „für die wir weit über den Landkreis hinaus beneidet werden“, sagte KBR Stahl.
Eine weitere wichtige Stütze einer funktionierenden Feuerwehr sei die Kommune. Diskussionen über Anschaffung neuer Gerätschaften oder Fahrzeuge gehörten dazu. Dennoch müsse man auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Die Kommunen sollten sich klar sein, dass man zwar Sachen kaufen könne, aber keine Menschen, die das Ehrenamt ausüben. Darum sei eine gute Verständigung zwischen Kommune und Feuerwehr essenziell für eine gut funktionierende Feuerwehr. Da es den Prüfdienst nicht mehr gebe, werde demnächst in den Feuerwehren eine Bestandsaufnahme durchgeführt, um zu beurteilen, wie die Wehren aufgestellt sind. Am 8. und 9. Juni findet die Katastrophenschutzübung „Roter Eber“ in Chamerau statt. Dabei wird ein Waldbrand simuliert. An der Übung nehmen neben deutschen Feuerwehren auch die Kameraden aus Tschechien sowie viele weitere Hilfsorganisationen teil. Der KBR kündigte die Einführung der virtuellen Gruppenführerfortbildung an. Dieses Projekt ist bis jetzt einmalig in Bayern und wird von der Uni Kassel begleitet. Ende März wurde bereits die Testphase im Inspektionsbereich Roding gestartet. Die Teilnehmer waren alle begeistert. Mit einer VR-Brille können die Gruppenführer in einer virtuellen Welt das Vorgehen bei Einsätzen üben. Damit sollen die Führungskräfte auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
Sandro Bauer, Bürgermeister der Stadt Furth im Wald und stellvertretender Landrat, bedankte sich für den beeindruckenden Rückblick und die imposante Vorschau. Er lobte den hervorragenden Ausbildungsstand der Wehren. „Unsere Gesellschaft wäre ohne das Ehrenamt so nicht möglich“, sagte Bauer. Sein Dank galt den Vereinen für ihre Unterstützung und damit für die Entlastung der Kommunen. Bauer informierte zu dem Thema staatliche Ehrungen. Zukünftig werden diese vom Landrat – voraussichtlich bereichsweise – durchgeführt. Näheres hierzu werde noch bekannt gegeben. Bauer drückte allen Einsatzkräften und Feuerwehrmitgliedern seinen Respekt für die Arbeit im Ehrenamt aus.
Josef Christl, Bürgermeister der Gemeinde Gleißenberg, lobte ebenfalls die umfangreichen Berichte und das ehrenamtliche Engagement. Heutzutage werde die Feuerwehr zu vielen Einsätzen gerufen. Sie vermittle den Bürgern ein Gefühl von Sicherheit.
Christian Pongratz von der Polizei betonte, dass die Feuerwehr einer der wichtigsten Partner der Polizei ist. Die Wehren seien meist schnell und mit hoher Schlagkraft am Einsatzort. Außerdem legten sie ein hohes Maß an Professionalität an den Tag. Besonders ärgerlich seien Angriffe auf Einsatzkräfte, vor allem wenn es ehrenamtliche Helfer seien. Der Gesetzgeber habe hierfür bereits einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Sollten an Einsatzstellen Probleme auftreten, soll man sich einfach an die Polizei wenden. Sie werde sich dann darum kümmern. Florian Neppl vom Bayerischen Roten Kreuz betonte, welch wichtiger Partner die Feuerwehr ist. Er findet es toll, dass die Zusammenarbeit mit den tschechischen Kräften gut funktioniert.
Bericht und Bilder: Chamer Zeitung