Inspektions-Versammlung im KBI-Bereich Furth im Wald / Hohenbogenwinkel

08.04.2022
Erste große Präsenzversammlung seit zwei Jahren

Kreisbrandinspektor Mario Bierl begrüßte im Saal des Gasthofes Schamberger neben den Vertretern von Politik, Feuerwehrführung und Partnern der Feuerwehr auch die Delegationen der 22 Feuerwehren des KBI-Bereiches und rief zum Totengedenken auf. Seinem Jahresbericht war zu entnehmen, dass man sich bereits im Vorjahr bemühte, die Feuerwehr aus dem „Corona-Schlaf“ zu erwecken, wie die chronologische Auflistung diverser Aktivitäten in Form von Ausbildung, Lehrgängen und sonstigen Veranstaltungen – zum Teil auch online – zeigte. Bierl verwies auf die Übergabe von vier Schwimmsaugern, die ertragreiche Altkleidersammlung, das Fahrsicherheitstraining am Hohenbogen-Parkplatz, das Üben am Einsatzfahrsimulator und die Anschaffung mobiler Sichtschutzwände für drei Feuerwehren mit einem Rettungssatz. Coronakonform fanden kleinere Gemeinschaftsübungen mit der DLRG, dem Schlauchwagen-Zug, in der Flashbox des Bezirksfeuerwehrverbandes sowie praktische Übungen im Rahmen der Aktionswoche statt. Mit enormer Eigenleistung der Feuerwehren, Unterstützung der Kommunen und Zuschüssen wurden Fahrzeuge in Dienst gestellt und Gerätehäuser errichtet. Zeigt sich seit 2012 eine konstante Teilnehmerzahl bei den meisten Lehrgängen, verzeichnen die Leistungsprüfungen einen kontinuierlichen Rückgang. Laut Statistik waren im KBI-Bereich insgesamt 558 Einsätze zu vermelden, wobei ein Plus von 1.457 Einsatzstunden dem Hilfeleistungskontingent im Ahrtal geschuldet war. Während eine Gegenüberstellung der Feuerwehr-Dienstleistenden einen leichten Rückgang der Jugend aufweist, zeigen die Mitgliederzahlen von 4.340 insgesamt einen kleinen Zuwachs.

Kreisbrandmeister Michael Gutscher stellte mittels Bilderpräsentation die Einsätze im KBM-Bereich „Hohenbogenwinkel“ ebenso vor wie sein Kollege KBM Markus Hierstetter vom Further Bereich. Beide berichteten von teils schwersten Verkehrsunfällen, größeren Bränden, Unwettersituationen, Personenrettungen und Technischen Hilfeleistungen. Ihren Dank für die gute Zusammenarbeit in Notfällen richteten sie an die Führungskräfte des Landkreises, die Blaulichtorganisationen, Kriseninterventionsdienste, kommunalen Vertreter und an alle helfenden Kameraden. KBI Mario Bierl unterstrich, dass entgegen der Meinung vieler Bürger ein Ausrücken der Feuerwehrleute bei Tag und Nacht nicht selbstverständlich sei, weshalb von Betroffenen ein kleines „Danke“ in der Zeitung für die Helfer eine schöne Geste wäre. Am Hilfeleistungskontingent Ahrtal beteiligten sich acht Feuerwehren mit 25 Einsatzkräften, denen sich vor Ort Bilder der Verwüstung boten.

Vorschauend gab der KBI folgende Termine bekannt, zu denen umgehend Anmeldungen erwünscht sind: Atemschutzlehrgang im Herbst, 9.5.-15.6. MTA-Lehrgang in Stachesried, 4.-15.10. Sprechfunklehrgang in Arnschwang, Schaumtrainer, Feuerwehrführerschein, 16.-24.9. Gesamtlehrgang Absturzsicherung in Neukirchen b. Hl. Blut, im Oktober Aufbaulehrgang Absturzsicherung in Lam, Gemeinschaftsübungen, Übung mit tschechischen Feuerwehren in Schafberg und Schlauchwagenzug, im September Feuerwehraktionswoche, 1. August staatliche Ehrungen mit Landrat in Eschlkam, Vorstellungen Sondereinheiten im Landkreis Cham, Schulung „Umgang mit Elektrofahrzeugen“, Taktikschulung Gruppenführer im Mai (KBM-Bereich 6/1) und September (KBM-Bereich 6/2). 2023 findet die Altkleidersammlung am 4. März statt.

Inspektionsjugendwart Stefan Heitzer informierte im Beisein seines Stellvertreters Markus Menacher über die Aktivitäten der Jugendmannschaften, die sich in Zurückhaltung übten. Er dankte den Jugendwarten, die sich coronabedingt auf Online-Schulungen einließen und die Feuerwehranwärter sogar zum virtuellen Wissenstest animierten. Ein Großteil der insgesamt 207 Anwärter im Inspektionsbereich absolvierten die Jugendflamme, den Wissenstest, die Bayerische Jugendleistungsprüfung oder legten die Deutsche Jugendleistungsspange erfolgreich ab. Prävention ist für das Image der Feuerwehr wichtig, stellte IJW Heitzer fest. Er vertrat die Ansicht der Feuerwehr Neukirchen, einem jungen Unfallopfer den Beitritt in die Jugendgruppe zu ermöglichen. Einem Rückgang der Jugendlichen sollte jede Feuerwehr mit individueller Mitgliederwerbung entgegenwirken, denn „wir müssen Energie und Action in die Jugendfeuerwehren bringen!“. Heitzer bat um zeitnahe Anmeldungen für sämtliche Aktivitäten der Feuerwehrjugend und lobte den guten Austausch der Jugendwarte mit den Führungskräften auf Inspektions- und Kreisebene. Gerhard Breu listete in seinem detaillierten Kassenbericht des Fördervereins der Inspektion die Ausgaben und Einnahmen auf und erhielt nach dem Kassenprüfbericht durch Tobias Späth die einstimmige Entlastung der Versammlungsteilnehmer.

„Die Einsatzbereitschaft war nie gefährdet!“ stellte Kreisbrandrat Michael Stahl in seinem Jahresbericht den wichtigsten Auftrag der Feuerwehren in der Pandemiezeit obenan. Dass man sich zwei Jahre nach den coronabedingten Einschränkungen mit Hybridveranstaltungen nun endlich wieder ins Gesicht und nicht in die Kamera schauen kann, bringt ein Stück weit Normalität zurück. Auch im Jahr 2021 beeinflusste das unberechenbare Virus die Feuerwehren in ihrem Alltag über die gesamte Breite der Aufgaben im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes sowie im Bereich der Vereins- und Kameradschaftspflege. Dennoch haben es die Floriansjünger geschafft, über 3.000 Einsätze jederzeit bewältigt und die großen Herausforderungen im Einsatzdienst adäquat gemeistert zu haben. Auch in Sachen der zahlreichen Aus- und Fortbildungen beteiligte man sich rege. So war kein Leistungsverlust durch die Pandemie zu erkennen, konstatierte Stahl und vertraut seinem Gefühl, welches ihm sagt, dass der Zusammenhalt innerhalb der Vereine nach wie vor stark ist. „Wenngleich uns die Kameradschaft gefehlt hat, so wurden in der Fortentwicklung von Einsatz- und Übungskonzepten große Schritte getan“ gab der KBR zu bedenken und zeigte vorbildliche Leistungen der Feuerwehren außerhalb des originären Dienstes auf. Er erinnerte an den Hilfstransport der Bayerischen Feuerwehren nach Kroatien (Erdbeben) und den Hilfeleistungseinsatz mit zwei Kontingenten im Ahrtal/Rheinland-Pfalz. „Es ist unvorstellbar in welch kurzer Zeit wir Leute auf die Straße bringen, die auf Zuruf Hilfe leisten. Exakt das zeichnet die Helfer aus dem Landkreis Cham aus, die sich in den vergangenen Jahrzehnten einen guten Ruf erarbeitet haben“ gibt der KBR anerkennend zu verstehen. Die Bilanz der Hilfe reicht jedoch weiter, wie die Mitarbeit in den Impfzentren oder bei der Schnelltestausgabe zeigte. Der Start einer Ausbildungsoffensive von der Basis- zur Truppführer-Qualifikation wäre künftig in Kombination mit den Feuerwehr auf Inspektionsebene denkbar. Die Einführung der digitalen Alarmierung setzt ab sofort das Umrüsten der Sirenen, die Stammdatenpflege, die Pager-Beschaffung und den Probebetrieb voraus, ehe bis 2024 die Fertigstellung der Umrüstung und die digitale Alarmierung im Regelbetrieb erfolgt. Stahl verwies auf neue Standards in drei Stufen im Hygienekonzept, wobei eine „Schwarz-Weiß-Trennung“ schon an der Einsatzstelle beginnt. Weitere Aufgaben für 2022 sind die Verwaltungssoftware sowie das neue Projekt „Herzklopfen“ des BRK. Die Notrufnummer 112 haben schon die Kleinsten im Kopf, doch was dahintersteckt wissen die Wenigsten. In Zukunft wird sich das Feuerwehrwesen verändern, denn wir werden mit Personalmangel zu kämpfen haben, prognostizierte der Kreisbrandrat. Daher müssen Feuerwehr und Bürger/innen zusammenrücken und es ist wichtiger denn je, gemeinsam an einem Strang zu ziehen!

Landrat Franz Löffler wandte sich in seiner Videobotschaft an die „Feuerwehrfamilie“ und würdigte die immense Hilfsbereitschaft der Bevölkerung in bewegten Zeiten, in denen Frieden und Freiheit auf dem Prüfstand stehen. 1.000 Flüchtlinge sind im Landkreis Cham angekommen. Die Feuerwehren sorgen für die örtliche Sicherheit der Gesellschaft bei Feuersgefahren, Technischen Hilfeleistungen und Naturkatastrophen. Sie leisten in jeder Situation mit ihrem Einsatz einen positiven Beitrag, wofür ihnen Landrat Löffler großen Dank zollte.

In seinem Grußwort erkannte Neukirchens Vizebürgermeister Thomas Schreiner das immer breiter werdende Arbeitsfeld der Feuerwehr, deren Arbeit sich mittlerweile nicht nur auf das Löschen von Bränden beschränkt. Im Namen seiner Bürgermeisterkollegen sicherte er den Feuerwehren die Unterstützung der Kommunen zu. Er lobte das Engagement in der Jugendarbeit und nutzte die Gelegenheit, sich bei den Führungskräften in den Vereinen zu bedanken, zumal es in diesen schwierigen Zeiten nicht selbstverständlich ist, ein Amt zu übernehmen und dieses auch noch über viele Jahre hinweg auszuführen.

KBR Michael Stahl und KBI Mario Bierl nahmen Ehrungen mit diversen Auszeichnungen für langjährige Funktionäre auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens vor. Das Bayererische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbandes erhielt Kommandant Mario Schmitzberger (FF Ried) und die Bayerische Feuerwehr-Ehrenmedaille des LFV Bayern 1. Vorsitzender Winfried Weber (FF Eschlkam). Die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Bayern in Silber des LFV ging an Jugendwart Roman Stoiber (FF Rittsteig). Der Kreisfeuerwehrverband Cham verlieh der Schriftführerin und Frauenbeauftragten im KBI-Bereich Helga Brandl (FF Rittsteig) das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Erinnerungsgeschenke zur Verabschiedung ehemaliger Führungskräfte erhielten Kommandant Ferdinand Bachl und 1. Vorsitzender Josef Breu (beide FF Vorderbuchberg), 1. Vorsitzender Josef Brandl und 1. Kommandant Gerhard Koller (beide FF Rittsteig), 1. Vorsitzender Josef Obermeier (FF Stachesried). Die Verabschiedung von KBM Christian Scheuer (FF Furth im Wald) wird nachgeholt. Vorgestellt wurden die neuen Führungskräfte: die Kommandanten Michael Mauerer, Johannes Simeth, Manuel Neumaier, die Vorsitzenden Alois Simeth, Florian Weber, Michael Simeth (FF Vorderbuchberg); 1. Kommandant Egid Amberger, 2. Thomas Greil (FF Gleißenberg); 1. Kommandant Franz Stoiber, 2. Ralph Multerer, 1. Vorsitzender Marius Heinrichmeyer (FF Furth im Wald); 1. Kommandant Michael Lang, 2. Roman Stoiber, 1. Vorsitzender Bernhard Frank (FF Rittsteig). KBI Bierl sagte auch den neuen Amtsträgern entsprechende Unterstützung zu.