Heißbrandausbildung im KBI Bereich Bad Kötzting
Die Basiseinheit im Feuerwehrdienst ist eine Löschgruppe. Neben Gruppenführer, Melder und Maschinist sind darin auch drei Zweiertrupps tätig die unterschiedlichen Aufgaben im Einsatzfall abzuarbeiten haben. Einer davon ist der Trupp, der im Falle eines Brandes im Innengriff unter Atemschutz vorgeht.
Speziell für diese Tätigkeit hat der Inspektionsbereich Bad Kötzting eine Schulung angeboten die an zwei Wochenenden im Feuerwehrzentrum in Bad Kötzting, mit dem vergangenen Freitag beginnend, abläuft.
Die 21 mit Atemschutz ausgerüsteten Feuerwehren konnten dazu jeweils vier Aktive entsenden, für die eine von Arbeitsgruppe in den vergangenen Wochen erstellte Ausbildung vorbereitet war.
In einem einführenden Theorieblock wurden die Atemschutzträger unter anderem in Punkto Strahlrohrführung, Kommunikation, gesundheitliche Voraussetzungen oder auch in Sicherheitsaspekten intensiv unterrichtet. Kern der praktischen Ausbildung war der gasbefeuerte Fire-Trainer, an dem an zwei Stationen das richtige Vorgehen in einem Brandfall geübt werden konnte. In der ersten Station galt es dabei ein eine Universalbrandstelle richtig abzulöschen und auch gegen ein Wiederaufflammen einzudämmen. An der zweiten Station war die Aufgabe ein Ventil abzudrehen. Hier war das richtige Abdrängen der Flammen entscheidend um dann das Ventil so abzudrehen, um die Flammen zu ersticken.
Die „dynamische Strahlrohrführung“ beginnt beim richtigen Bewegen des Strahlrohrs und des Angriffstrupps, geht weiter über das Anpassen der Strahlform an das Ereignis und endet bei der Wasserabgabe mit ständiger Kontrolle des Lösch- bzw. Kühlergebnisses, war an einer weiteren Station Inhalt der Ausbildung. Entscheidend ist dieser Punkt, um bei einem Brand zum einen sich selbst zu schützen und letztendlich auch den Wasserschaden gering zu halten.
Ein mobiler Rauchverschluss ist ein Mittel der modernen Brandbekämpfung. Er ermöglicht es bei einem Brand in einem Gebäude die Zugangstür zu öffnen und verhindert bzw. reduziert hierbei die Ausbreitung von heißem und giftigem Brandrauch in noch nicht verrauchte Bereiche. An einer weiteren Station wurde das richtige Setzen dieses nicht brennbaren Tuches, das in einem Metallrahmen befestigt ist, geschult. Dieser wird mit vom vorgehenden Atemschutztrupp mittels einer Spreizstange in einen Türrahmen gespannt, wobei dann das herabhängende Tuch die Türöffnung temporär verschließt.
„Wie statte ich im mich als Atemschutzgeräteträger richtigaus“ war der Inhalt einer weiteren Station, bei der neben dem richtigen Aufsetzen der Maske auch das korrekte Tragen und Bedienen des Pressluftatmers unterwiesen wurde. Eingebaut in die Ausbildung dabei auch die richtige Einsatzstellenkommunikation mittels Funkgerätes und dessen Optionen die entsprechende Gruppe richtig zu wählen und zu nutzen.
Abgeschlossen wurde das Ganze dann in einer kleinen Einsatzübung, bei der es galt, die vorgenannten Punkte abzuarbeiten und umzusetzen. Der Trupp hatte dabei nach der richtigen Ausrüstung über eine Steckleiter in ein Obergeschoß vorzugehen, sich dort bis an die Rauchgrenze vorzutasten und dann unter Einsatz des Atemschutzgerätes die richtige Löschweise zu wählen, um einen imaginären Brand zu löschen.
„Wir haben vor vier Jahren mit dieser Ausbildung begonnen“ rekapitulierte Andreas Bergbauer an den Start dieser Ausbildung im Jahr 2019. Dank galt seinerseits bei der Vorstellung der Ausbildung am Freitagabend im Feuerwehrzentrum in Bad Kötzting der Arbeitsgruppe, die diese Station erarbeitet und in ein Schulungskonzept umgearbeitet hat. „Wichtig ist der Basisbezug und die Multiplikator Wirkung der Teilnehmer in der eigenen Feuerwehr“ so der Kreisbrandinspektor. Die Ausbildung müsse auf diesem hohen Niveau bleiben, um dann im Ernstfall richtig vorzugehen und den Eigenschutz nicht zu vernachlässigen.
„Ein großartiges Konzept und eine starke Leistung an zwei Wochenenden 96 Atemschutzgeräteträger zu schulen“ lobte Christian Scheuer. Die Notwendigkeit stellte der für den Bereich Atemschutz zuständige Fachkreisbrandmeister an dem Hotelbrand in Rimbach heraus. „Die Basisfunktionen müssen passen“ so Christian Scheuer weiter. Und genau diese wurden den Atemschutzgeräteträger vermittelt, denen im Feuerwehrzentrum In Bad Kötzting optimale Bedingungen geboten wurden.