Gottes Segen für neue Gerätschaften
Die Rötzer Feuerwehr hat einen ereignisreichen Tag hinter sich. Neben Kinderferienprogramm sowie der Abnahme der Jugendflamme im KBM-Bereich Rötz und einem „echten“ Löscheinsatz – Brand einer Feuerschale –, stand abends noch ein gemeinsam gefeierter Gottesdienst auf dem Programm. Dabei erhielten die neuen Gerätschaften der Wehr den Segen Gottes. Wegen leichten Nieselregens wurde der Gottesdienst kurzerhand ins Gerätehaus verlegt.
Feuerwehrvorsitzender Martin Hofstetter hieß dabei die Ehrengäste der Wehr, Gäste der Gemeinde und Feuerwehrführungskräfte des Landkreises willkommen. Pfarrer Alexander Dyadychenko stellte die Gemeinschaft heraus: „Hauptsache wir sind zusammen und haben Freude und Gemeinschaft miteinander, denn Kirche ist da, wo die Menschen im Namen Gottes versammelt sind.“ Er erinnerte in seiner Predigt an Jesus als Friedensstifter, der keinen „faulen Frieden“ will, auch wenn man mit Schlimmem rechnen muss, wenn man die Wahrheit sagt. Wer bereit für den wahren Frieden ist, der „erlebt Feuer und Jesus als treibende Kraft“. Kinder der Blaulichtbande, die „Rötzer Kinderfeuerwehr“, trugen die Fürbitten vor. Am Ende des Gottesdienstes segnete der Geistliche das neue Wechselladerfahrzeug sowie die beiden Abrollcontainer „AB Logistik“ und „AB Ölwehr“, die in Rötz stationiert werden.
Geschenk vom Landkreis
Für Landratsstellvertreterin Dr. med. Johanna Etti war ihr Auftritt in Rötz eine Premiere. Das Herz sei ihr aufgegangen, als sie die vielen Kinder sah. Sie wünschte der Truppe, dass sie alle dabei blieben, und überreichte an Martin Hofstetter ein Geschenk des Landkreises. Vizebürgermeister Wolfgang Spießl holte in seinem Grußwort weit aus. Der Rötzer Feuerwehr liege der Nachwuchs wahrlich am Herzen, meinte er und erinnerte an vielschichtige Aufgaben, die allesamt ehrenamtlich, unentgeltlich und zur Zufriedenheit gelöst werden wollen. Umso unverständlicher seien ihm Behinderungen oder gar Angriffe auf Rettungskräfte. Dabei sei man für jeden dankbar, der sich für die Gemeinschaft engagiere. „Die Stadt Rötz ist bestrebt, alle ihre Feuerwehren gut und zweckmäßig auszustatten“, betonte Spießl. Zuvor hatten die Führungskräfte der FF Rötz versichert, dass die Feuerwehr in der Lage sei, überörtliche Aufgaben zu meistern. Mit den neuen Geräten platze das Feuerwehrhaus aus allen Nähten, daher habe der Stadtrat grünes Licht für einen Erweiterungsbau gegeben. Kommandant Michael Dommer fasste sich kurz, dankte seinen Kameraden und allen, die für die reibungslose Abwicklung gesorgt haben, mit der die Geräte in Rötz stationiert werden konnten.Kreisbrandrat Michael Stahl übergab den „Lifter“, das Wechselladerfahrzeug, offiziell an die Freiwillige Feuerwehr Rötz. Er erinnerte die Wehr an die große Verantwortung, die sie mit den Gerätschaften übernommen hat.
Die Überraschung
Die Rötzer Feuerwehr wäre nicht die Rötzer Feuerwehr, gebe es an einem solchen Abend nicht noch eine Überraschung. Diese rollte, angekündigt von Musik und Rauch, aus dem „Logistik-Container“: ein eigenes Fahrzeug für die Kinderfeuerwehr. Gebaut – mit Zustimmung des Verwaltungsrates – von Fabian Kaiser, Sebastian, Markus und Philipp Krämer und Katja Steinhauer. Letztere berichtete über das Entstehen dieses Fahrzeuges, das von den Kindern sogleich inspiziert und in Beschlag genommen wurde.
Alles Marke Eigenbau
Das kommt dabei heraus, wenn ein Elektriker, ein Schreiner, ein Heizungsbauer und ein Automechaniker ein Feuerwehrauto bauen: das erste Kinder-Feuerwehrauto im Landkreis Cham. „Und vermutlich das schönste und bestens ausgestattete in ganz Deutschland“, mutmaßte Katja Steinhauer bei der Vorstellung: Baubeginn war am 20. Juli. In vier Wochen wurden während der 250 Arbeitsstunden 250 Kilogramm Holz verbaut, 100 Meter Kabel verlegt und fünf Kilogramm Lack aufgetragen. Vieles gibt es gar nicht zu kaufen und wurde handwerklich hergestellt. Kreisbrandrat Mike Stahl kommentierte die Vorstellung: „Ihr habt mit diesem Löschfahrzeug an eurer Zukunft gebaut.“ Und auch für dieses Fahrzeug hatte er eine „Christophorus“-Medaille parat.
Videobeitrag von TVA Ostbayern
Text: Chamer Zeitung