Frühjahrsdienstversammlung der 47 Feuerwehren im Inspektionsbereich Cham
Genau 1.213 Einsätze, rund 240 mehr als im Jahr davor, hatten die Feuerwehren des Inspektionsbereiches laut Kreisbrandinspektor Marco Greil im Jahr 2023 zu bewältigen.
Dicht gefüllt mit dem „Blau“ der Feuerwehruniformen war am 7. März 2024 der Saal des Hotels am Regenbogen. Kreisbrandinspektor Marco Greil blickte auf die Einsatztätigkeit im vergangenen Jahr zurück und sprach von einem vielfältigen Jahr für die Feuerwehren. Ein Schwerpunkt neben den Lehrgängen lag in der Ausbildung für Wald- und Vegetationsbrände. Die Steigerung der Einsatzzahlen liege vor allem an den Unwettereinsätzen, wie Hochwasser und Schneebruch. Das Vereinsleben der Feuerwehrvereine sei sehr vielfältig mit kleineren, aber auch größeren Festen gewesen.
Der Kreisbrandinspektor gab bekannt, dass den 47 Feuerwehren des Inspektionsbereiches insgesamt 10.406 Mitglieder angehören. Sie gliedern sich in 1.821 (davon 331 Frauen) aktive Mitglieder, 7.602 passiv, 230 Ehrenmitglieder, 493 Feuerwehranwärter und 260 Kinderfeuerwehrmitglieder auf. Insgesamt zähle man 252 Gruppenführer und 15 Zugführer. In 17 Feuerwehren des Inspektionsbereiches mit Atemschutz gibt es 316 Atemschutzgeräteträger, von denen 213 derzeit einsatzbereit seien. Die Zahl von 1.213 Einsätzen gliedern sich in 57 Brandeinsätze wie Wohnungsbrände, Fahrzeugbrände, Dachstuhlbrände, Wald- und Vegetationsbrände und vieles mehr auf. Weiter wurden die Floriansjünger zu 445 Technische Hilfeleistungen alarmiert. Oft war man dabei auf den Straßen bei Verkehrsunfällen im Einsatz. Neben etlichen Unwettereinsätzen gehört auch die Wohnungsöffnung zum Portfolio der Wehren. Auch der Bombenfund im September in Cham forderte viele Einsatzkräfte bei der Räumung von Wohnungen und Absperrungen. Weiter wurden 55 Fehlalarme, meist durch Brandmeldeanlagen, registriert. Bei den 1.213 Einsätzen der Feuerwehren wurden 1.637 Einsatzstunden von 11.467 Einsatzkräften und 15.108 Helferstunden gezählt. Insgesamt waren es 739 Einsatzstellen im Jahr 2023. Im vergangenen Jahr konnten auch mehrere Fahrzeuge durch die Gemeinden angeschafft werden. Die Wehren des Inspektionsbereiches investierten aus Vereinsmitteln zur Entlastung der Kommunen bei Beschaffungen die stolze Summe von rund 128.000 Euro, wusste der KBI zu berichten. Zufrieden zeigte er sich mit der Jugendarbeit und den Kinderfeuerwehren. Mittlerweile gebe es im Bereich 13 Kinderfeuerwehren. Er rief die Feuerwehren auf, für deren Zukunft neben der Jugendgruppe auch Kindergruppen zu gründen. 331 Frauen und 215 Mädchen leisten aktiven Dienst. Die Aktivitäten des Nachwuchses zeigte Inspektionsjugendwart Kai Vieth auf. 44 Wehren haben eine Jugendgruppe. Wissenstest, Jugendwettspiele, Jugendleistungsprüfung und vieles mehr sorgten dafür, dass keine Langeweile aufkam.
Kreisbrandrat Michael Stahl sah mit Blick auf die Leistungen im vergangenen Jahr ein deutliches Zeichen, was die Feuerwehren zu leisten im Stande seien. Der Kreisfeuerwehrverband sei mittlerweile auf über 41.000 Mitglieder angewachsen. In seinem Ausblick ging er auf die Einführung der digitalen Alarmierung ein, welche seit Januar umgesetzt wird. Es werden die ersten Meldeempfänger und die Sirenen programmiert, so dass ein Probebetrieb anlaufe. Ziel sei es, dass im nächsten Jahr alles fertig werde.
Weiter ging der Kreisbrandrat auf die Ausbildung für Wald- und Vegetationsbrände ein, welche heuer noch weiter vertieft werden soll. In diesem Jahr sei auch die Ausbildung und Umsetzung eines modularen Führungs-, Kommunikations- und Einsatzkonzeptes vorgesehen. Zusammen mit den Einsatzpartnern werde auch ein gemeinsames Konzept für Suchaktionen erarbeitet. Landratsstellvertreterin Gerlinde Graßl sagte, der Tätigkeitsbericht zeige die erfolgreich erbrachten Leistungen der Feuerwehren in aller Vielfalt mit einem ständig steigenden Aufgabenspektrum. Sie war voll des Lobes über den ehrenamtlichen Dienst an sieben Tagen rund um die Uhr zum Wohle der Bürger. Hierzu gehöre viel Idealismus, Verlässlichkeit und Einsatzfreude. Sie stellte auch die Unverzichtbarkeit der Frauen im Feuerwehrdienst heraus.
Bürgermeister Martin Stoiber betonte, dass der Feuerwehrdienst, welcher Pflichtaufgabe der Kommune sei, ohne das Ehrenamt nicht möglich wäre. Er dankte den Aktiven für ihren Einsatz. Eine Kommune könne die Fahrzeuge, die Ausrüstung und Ausstattung stellen, es werden aber Menschen gebraucht, die damit umgehen können. Für die Partner im Einsatz sprach BRK-Rettungsdienstleiter Dominik Lommer. Man sei oft miteinander unterwegs und arbeite bei den vielen Einsätzen Hand in Hand. Das gegenseitige Vertrauen sei sehr wichtig.
Neuwahlen
- Stellvertretender Vorsitzender: Günther Theuerl (Dalking)
- Schriftführer: Michael Irrgang (Penting)
- Kassier: Franz Engl (Cham)
- Kassenprüfer: Markus Reittinger (Cham) und Hans Kelnhofer (Kothmaißling)
- Sprecher der Kommandanten: Christian Lehner (Balbersdorf)
- Sprecher der Vorsitzenden: Günther Theuerl (Dalking)
Der Vorsitzende des Fördervereins ist kraft Amtes der amtierende Kreisbrandinspektor.