Erster Lehrgang mit dem neuen Fördersystem „HytransFire-System“
Der Freistaat Bayern hat in den vergangenen Jahren erhebliche Summen in den Katastrophenschutz investiert und die verschiedenen Fahrzeuge und Gerätschaften auf Standorte quer über Bayern verteilt. Zur Förderung von großen Wassermengen wurden Hochleistungsfördersysteme angeschafft, die bei großen Bränden oder Hochwasserlagen eingesetzt werden können. Einziger Standort der Oberpfalz für das „HytransFire-System“ wurde Waldmünchen. Der Abrollbehälter samt Anhänger mit „Verstärkerpumpe“ wurde im August 2017 seiner Bestimmung übergeben.
Nun hat die Feuerwehr Waldmünchen den ersten Teil der eigenen Mannschaft auf das neue Fördersystem in einem zweiwöchigen Lehrgang unter Leitung des zweiten Kommandanten Michael Bierl geschult. Zunächst standen theoretische Kenntnisse über das System, das aus den Niederlanden stammt, im Vordergrund. So erfuhren die Schulungsteilnehmer alles über das Konzept „Wasserfördersysteme Bayern“, über die Pumpeneinheit, über das angedachte Alarmkonzept und über die technischen Raffinessen.
An den weiteren Tagen wurde dann der praktische Umgang mit den Gerätschaften geübt. Jedes einzelne Teil ist sehr viel größer dimensioniert, die Arbeitsschritte sind aber letztlich die gleichen wie bereits gewohnt. Nachdem die Feuerwehr Waldmünchen gerade noch in der Beschaffung eines Wechselladerfahrzeuges ist, unterstützten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Furth im Wald tatkräftig mit ihrem Fahrzeug, damit die Abrollbehälter auch an die jeweiligen Ortschaften transportiert werden konnten.
An einem Abend wurde mit Hilfe der riesigen Pumpe, die über Hydraulikschläuche zum Aggregat verbunden ist, aus dem Sportweiher angesaugt. Die letzten beiden Tage wurde dann auf der Staumauer des Perlsees geübt.
Die überdimensionalen Schläuche der Größe „F“ können mit dem fahrenden Fahrzeug bei einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h verlegt werden. Weitaus aufwendiger ist jedoch das Aufnehmen und Verladen der Schläuche auf dem Fahrzeug, was doch sehr viel Übung, Kraft und Geschicklichkeit verlangte. Ein jeder Teilnehmer musste diese Tätigkeiten üben.
Auch Kreisbrandrat Michael Stahl stattete dem Lehrgang am letzten Tag einen Besuch ab und beobachtete das Übungsgeschehen. Am Nachmittag wurde schließlich noch ein Spezialfall mit der Feuerwehr Cham geübt.
Am Ende zeigten sich alle Verantwortlichen zufrieden mit dem neuen Wasserfördersystem, das sicherlich eines Tages bei großen Hochwassereinsätzen oder Ähnlichem zum Einsatz kommen wird. Die FFW Waldmünchen kann hier jedenfalls nunmehr zielgerichtete Hilfe leisten.