Erster Einsatz für die Zeller Löschgeister

06.10.2020
Feuerwehr Zell gründet eine Kinderfeuerwehr – „Wir hoffen, dass es bald richtig losgeht“

Von einem einschneidenden Tag, der in die Geschichtsbücher der Feuerwehr Zell eingehen werde, hat Kreisbrandrat Mike Stahl am Sonntagnachmittag gesprochen. Die Gründung einer Kinderfeuerwehr war auf jeden Fall ein Grund zum Feiern.

Mit etwa 30 Kinderfeuerwehren mit rund 500 Kindern habe man im Landkreis „alles richtig gemacht“, hielt Stahl den Skeptikern entgegen, die den Nachwuchswehren wenig Positives abgewinnen können. In Zell fand die offizielle Gründung mit 16 Kindern statt. Sylvia Beiderbeck, Michaela Meindl und Michaela Pielmeier zeichnen für die Organisation verantwortlich. Sie wollen den Kindern möglichst früh den Kontakt mit der Feuerwehr ermöglichen, erklärte Beiderbeck ihre Motivation. Zudem soll der Übergang in die Jugendfeuerwehr leichter fallen. „Wir hoffen, dass es bald richtig losgeht“, rief sie den motivierten Kindern zu, die bei ihrem ersten Einsatz am Vorplatz des Gerätehauses mit knalligen Warnwesten ausgestattet waren. Die Anschaffung hatte die Raiffeisenbank ermöglicht, für die Stefanie Simmeth und Michael Simml einen Scheck in Höhe von 300 Euro überreichten.

Vorsitzender Josef Winkler betonte, dass die Löschgeister – so heißt die Kinderfeuerwehr – offen sind für den Nachwuchs aller fünf Gemeindefeuerwehren. Es soll keinen Konkurrenzgedanken geben, zumal die Kinder mit zwölf Jahren zurück in ihre Dorffeuerwehr wechseln. Mit den Betreuerinnen und den Führungskräften der Feuerwehr sowie der Fachbereichsleiterin für die Kinderfeuerwehren, Rosi Meier, unterzeichnete Winkler die Gründungsurkunde.

Ein weiterer Grund zum Feiern war die Segnung des neuen Mannschaftstransportwagens mit dem Funkrufnamen "Florian Zell 14/1". Nach 21 Jahren Laufleistung - den VW-Bus hatte man vom Zoll übernommen - hat die Feuerwehr Zell vor einiger Zeit ihr Mehrzweckfahrzeug durch einen neuen Ford Transit, einen Mannschaftstransportwagen mit acht Sitzplätzen, ersetzt. Am Sonntag erhielt das Fahrzeug den kirchlichen Segen, nachdem die eigentliche Feier im April nicht stattfinden konnte.

Pfarrer Ralf Heidenreich hob in seiner Andacht die Notwendigkeit des Helfens hervor. Wer helfe, fühle sich nicht nur gut, weil es Gutes getan habe, er tue dies auch zur Ehre Gottes. Nicht umsonst lautet der Wahlspruch der Feuerwehr „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“.

Bürgermeister Thomas Schwarzfischer sprach von einem wichtigen Tag für die Feuerwehr Zell, die mit ihren beiden Fahrzeugen bestens für die Zukunft aufgestellt sei. Bei der Feuerwehr sein heißt nicht nur, bei Festen die Uniform zu tragen, überlegte Schwarzfischer. Der Feuerwehrdienst halte manchmal auch komplexe Aufgaben und schwierige Einsätze bereit. Die Beschaffung eines neuen Fahrzeuges sei für eine Gemeinde eine große Aufgabe, sagte Kreisbrandrat Mike Stahl. Auch wenn derzeit vieles ungewiss sei, bleibe dennoch die Sicherheit, dass man sich Tag und Nacht auf die Feuerwehr verlassen könne.

 

Quelle: A. Laube, Chamer Zeitung