Einsatzübung im Heizkraftwerk

22.06.2022
Gleich fünf Personen wurden nach einer Verpuffung vermisst im Biomasseheizkraftwerk nahe dem Perlsee bei Waldmünchen. So lautete das Übungsszenario von insgesamt sechs Feuerwehren am Abend des 22. Juni.

Damit konnten die Wehren ein Objekt beüben, das alleine schon wegen seiner Größe und den dort vorhandenen Gefahren eine besondere Schwierigkeit darstellt.

Das laute Atmen der eingesetzten Atemschutzgeräteträger ließ es viele erahnen: Die Einsatzübung im Biomasseheizkraftwerk sollte insbesondere für die Feuerwehr Waldmünchen eine Herausforderung werden. Denn es galten gleich fünf Personen als vermisst. Dies vermeldete KBM Andreas Bierl, als er um 19 Uhr per Funkspruch die Feuerwehren Ast, Hocha, Schäferei, Spielberg, Untergrafenried und Waldmünchen zur Übung alarmierte. Zügig eilten die Wehren mit ihren Fahrzeugen zum Übungsobjekt, wo dann zwei Einsatzabschnitte gebildet wurden. Zum einen bauten die Ortswehren eine lange Förderleitung auf, die aus dem Perlsee gespeist wurde. Hierbei unterstützte auch die Feuerwehr Waldmünchen. Eine besondere Herausforderung war das mehrmalige Überqueren einer Straße, wozu Schlauchbrücken installiert werden mussten. Die Zusammenarbeit der Wehren funktionierte aber bestens, weshalb hier auch eine passable Zeit bis zum Leitungsschluss vermeldet werden konnte. Mit dem geförderten Wasser wurden die Löschfahrzeuge der Waldmünchner Wehr gespeist.

Zum anderen gab es den Einsatzabschnitt der Personenrettung im Biomasseheizkraftwerk, wo eine Verpuffung mit fünf vermissten Personen angenommen wurde. Die FF Waldmünchen war hier zuständig und rückte an mit dem Mehrzweckfahrzeug, dem Tanklöschfahrzeug, dem HLF 20/16 sowie mit der Drehleiter. KBI Norbert Auerbeck überwachte das Arbeiten der Einsatzkräfte. Nach Erkundung durch die Gruppenführer wurden ein Brand im obersten Geschoss des Heizkraftwerks sowie eine kaputte mit Öl gefüllte Betriebsleitung festgestellt. Insgesamt sieben Atemschutzgeräteträger wurden sodann zur Personenrettung in das große und unübersichtliche Gebäude geschickt, die nach und nach die verletzten Statisten herausholten. Eine Person musste schließlich mit Hilfe der Drehleiter und der Krankentrage vom Dach des Heizkraftwerks gerettet werden. Hierzu wurde auch die Auffahrt zur Staatsstraße nach Höll gesperrt, weil sich die Drehleiter entsprechend positionieren musste. Schließlich konnten alle Personen gerettet werden, was dann auch das Ende der Übung bedeutete.

Bei der abschließenden Besprechung dankte die Feuerwehrführung den Einsatzkräften sowie den drei jugendlichen Statisten und lobte die gute Zusammenarbeit. Auch Johann Beer von der dortigen Betreibergesellschaft verfolgte die Übung und hatte anschließend noch einige technische Details zur Heizanlage parat. Er betonte das Vorhandensein mehrerer Sicherungssysteme gegen Brandgefahr und dankte den Einsatzkräften schließlich mit einer Brotzeit.