Dienstversammlung des Inspektionsbereichs Cham
Auf die Freiwilligen Feuerwehren im Inspektionsbereich ist jederzeit Verlass. Sie sind gut ausgebildet und immer einsatzbereit. Die stolze Anzahl von 991 Einsätzen an 539 Einsatzstellen mussten sie im vergangenen Jahr bewältigen. Viele Einsätze zeigen, dass die Feuerwehren immer mehr Dienstleiter der Gesellschaft werden und als „Mädchen für alles“ alarmiert werden.
Für fünf Fahrzeuginsassen kam jede Hilfe zu spät
In seinem Rückblick im voll besetzten Saal des Hotels am Regenbogen erinnerte Greil am Freitagabend in Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Kommunalpolitik, Feuerwehrführung und den Partnern im Einsatzdienst auf ein ereignisreiches Jahr. Es begann mit zwei schweren Einsätzen im Januar mit einem Großbrand einer Zimmerei in Weiding und einem Verkehrsunfall, bei dem ein junger polnischer Lkw-Fahrer auf der B 22 sein Leben verlor. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl der Einsätze. Es musste wieder ein breites Spektrum an Tätigkeiten abgearbeitet werden: Im Frühjahr und dem Frühsommer waren es einige Unwetter, denen ein langer trockener Sommer folgte. Ende November war es das Blitzeis in Cham. Bei den vielen Verkehrsunfällen konnte fünf Personen nicht mehr geholfen werden.
Die 991 Einsätze im Jahr 2018 gliedern sich in 218 Brandeinsätze der verschiedensten Arten, 447 technische Hilfeleistungen, die sich von den schweren Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen über Ölspuren, Verkehrsregelungen und Wohnungsöffnungen bewegten, 58 Fehlalarme, meist bedingt durch Brandmeldeanlagen, und 79 Sicherheitswachten bei Veranstaltungen und sportlichen Wettkämpfen sowie 189 sonstige Dienstleistungen auf. Bei den 991 Einsätzen wurden von den Feuerwehren 539 Einsatzstellen bedient. 8.992 Einsatzkräften leisten dabei 1.373 Einsatzstunden sowie dann 11.188 Helferstunden.
Neben den Einsätzen standen viele Ausbildungen, Lehrgänge und die Beteiligung an Wettbewerben auf der Tagesordnung vieler Feuerwehrler. Insgesamt wurde 49-mal die bayerische Leistungsprüfung abgelegt. An dem oberpfalzweiten Atemschutzwettbewerb beteiligten sich sechs Wehren mit zehn Trupps. Im Juni stand die Katastrophenschutzübung „Roter Eber“ im Mittelpunkt der Feuerwehren aus ganz Ostbayern. 21 Wehren des Inspektionsbereiches waren eingebunden.
44 Feuerwehren haben eine Jugendgruppe
Angeschafft wurde ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug für Großbergerdorf. Baumaßnahmen der Gerätehäuser fanden in Waffenbrunn und Höhhof statt. Zufrieden zeigte sich der Kreisbrandinspektor mit der Jugendarbeit. Im Aufbau seien derzeit auch sogenannte Kinderfeuerwehren. Inspektionsjugendwart Thomas Schetschorke berichtete, dass 44 Feuerwehren eine Jugendgruppe haben, denen 556 Jugendliche, 329 Buben und 227 Mädchen, angehören. In die Jugendarbeit wurden insgesamt 3.550 Stunden investiert. 20 Jugendfeuerwehren nahmen am Jugendwettbewerb teil. Die sieben besten qualifizierten sich für den Kreisentscheid, der ebenfalls in Cham stattfand. Mit einem zweiten Platz konnte sich die Jugendfeuerwehr Balbersdorf für den Bezirksentscheid im Juni 2019 qualifizieren.
Gewählt werden mussten der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins KBI-Bereich Cham und der Sprecher der Vorsitzenden im KBI-Bereich Cham. Für beide Ämter wurde einstimmig Günter Theuerl, Vorsitzender der Feuerwehr Dalking, gewählt.
„Vergelt’s Gott an das Team um KBI Marco Greil für die hervorragende Zusammenarbeit“, dankte Kreisbrandrat Michael Stahl den Vertretern der 47 Feuerwehren des Bereiches. Stahl ging auf weitere Themen wie Datenschutz, Digitalfunk, Einführung der digitalen Alarmierung ein. Vehement wehrte er sich gegen Gewalt gegen Einkaufskräfte, zu denen auch die verbalen Angriffe und Beleidigungen gehören. „Hier läuft etwas schief, das kann so nicht sein“, so der Kreisbrandrat und beendete mit dem Slogan „Feuer- und vieles mehr Wehr“, der auf die immer mehr werdenden Anforderungen der Freiwilligen Feuerwehren abzielte.
Landratstellvertreter Markus Müller sprach von beeindruckenden Berichten, die zeigen, wie wichtig die Feuerwehr sei. Gerade in den vergangenen Wochen mit den Schneebrucheinsätzen und der Katastrophenhilfe in Oberbayern wurde wieder deutlich, wie die Feuerwehren freiwillig und zugleich professionell unterwegs sind. Der Landratstellvertreter stellte klar fest, dass die Bevölkerung die Leistungen zu schätzen wisse.
Blaha: Wehren sind die „Alleskönner“
Die Unverzichtbarkeit der Freiwilligen Feuerwehren als „Alleskönner“ betonte Chams Bürgermeisterstellvertreter Josef Blaha mit dem Dank für den ehrenamtlichen Einsatz. Stellvertretender BRK-Rettungsdienstleiter Dominik Lommer sprach für die Partner im Einsatz das kameradschaftliche und vertrauensvolle Miteinander an. Aus der Zusammenarbeit sei auch Freundschaft geworden.
Gemeinsam ehrten Stahl und Müller mehrere Feuerwehrler und verabschiedeten langjährige Führungskräfte. Mit Blumen und einem Präsent wurde auch die langjährige Frauenbeauftragte Renate Pongratz verabschiedet. Sie übte 24 Jahre diese Funktion aus. Als neue Frauenbeauftragte wurde Birgit Wutz vorgestellt.
Zahlen und Daten:
- Mitgliederstand in den 47 Feuerwehren: 1.988 aktive Mitglieder (davon 395 Frauen) von 18 bis 65 Jahren; 6.424 passive Mitglieder (davon 1.399 Frauen); 545 Feuerwehranwärter (davon 221 Mädchen); 241 Ehrenmitglieder (davon 64 Frauen).
- Wahl: Sprecher der Vorsitzenden im KBI-Bereich Cham: Günter Theuerl (Dalking).
- Ehrungen: Ehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbandes: Wolfram Fuchs (Höhhof); Ehrenkreuz in Silber des Kreisfeuerwehrverbandes: Josef Engl und Franz Haller (beide Weiding).
- Verabschiedung ausgeschiedener Kommandanten: Thomas Hirmer (Katzberg), Josef Sperl (Rieding), Karl Denk (Sattelbogen), Günter Feldbauer (Schorndorf), Thomas Wittmann (Traitsching).
- Neu gewählte Führungskräfte: FF Sattelbogen: Rüdinger Horn. Armin Zahl (stellvertretende Kommandanten); FF Schorndorf: Thomas Laumer, Michael Engl (stellvertretende Kommandanten); FF Traitsching: Carola Weißthanner (Kommandantin), Michael Gschwendtner (stellvertender Kommandant), Alexandra Raab (Vorsitzende); FF Katzberg: Josef Göttlinger (Kommandant), Jakob Fabio (stellvertretender Kommandant); FF Rieding: Reinhard Speckner (Kommandant), Tobias Hauser (stellvertretender Kommandant); FF Chammünster: Andreas Babl (stellvertretender Kommandant).
Text und Foto: Pfeilschifter