Bäume fallen am laufenden Band

05.02.2019
Am Sonntag und Montag kämpfen Feuerwehrleute für freie Straßen und Schienen.

Hunderte umgestürzter Bäume auf den Fahrbahnen und Schienen hielten die Feuerwehren im Landkreis Cham in Atem. Dazu kamen vereinzelte Unfälle. Besonders spektakulär war der Zusammenbruch eines Dachstuhls in Lam.

"Ein Riesenknall" erschütterte Aussagen von Nachbarn des Gebäudes zufolge den Marktplatz im südöstlichen Landkreis. Der Grund: Der Dachstuhl eines Gebäudes war eingebrochen, dessen Trümmer verteilten sich auf Gehweg und im Hinterhof. Verletzte gab es zum Glück nicht zu beklagen, die Bewohner retteten sich rechtzeitig ins Freie. Die rasche Hilfe des örtlichen Zimmerermeisters hielt den Schaden am ganzen Haus in Grenzen. Feuerwehrleute, die mit den Drehleitern aus Lam und Neukirchen beim Heiligen Blut angerückt waren, beseitigten schließlich Trümmer und Schnee von Dach und Marktplatz. Doch dieser Einsatz war nur einer von vielen, die Einsatzkräfte im Landkreis abzuarbeiten hatten.

Insgesamt 356 Alarmierungen zählte Kreisbrandrat Michael Stahl am Ende einer langen Schicht für die Floriansjünger. Überwiegend beseitigten sie umgestürzte Bäume. Der Westen des Landkreises mit Roding, Neubäu, Zell und dem Regental bildeten hierbei einen Schwerpunkt. Auf der gegenüberliegenden Seite, im Osten, erwischte es unter anderem den Lamer Winkel, Hohenwarth, Thenried und Ramsried. Dies führte zu zeitweiligen Sperrungen auf den Straßen, die entweder durch die Beseitigung von Bäumen oder Bergung verunfallter Autos notwendig wurden.

Zu Unfällen kam es sowohl auf Schiene als auch Straße. Im Bereich der Polizeiinspektion Cham stießen am späten Sonntagnachmittag in Chammünster zwei Fahrzeuge an einer Kreuzung aufgrund Schneeglätte zusammen. Die Fahrer verletzten sich leicht. In Runding traf ein umstürzender Baum ein Auto und bei zwei weiteren schneebedingten Unfällen überfuhren Autofahrer Verkehrszeichen und Telefonverteiler.

Die Polizeistation Waldmünchen berichtet Folgendes: Bei winterlichen Bedingungen geriet ein Mecklenburger auf der Bundesstraße 22 ins Schleudern. In das querstehende Fahrzeug rutschte ein Mercedes, der Richtung Rötz fuhr. Die beiden Insassen verletzten sich leicht. In Waldmünchen kam ein 30 Jahre alter Autofahrer bei Beckenhöhle von der Fahrbahn ab. Er fuhr durch eine Baumgruppe und kam vier Meter tiefer in einer Gleisböschung stehen. Der Fahrer verletzte sich dabei schwer und kam mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. Bahnstrecke und Staatsstraße mussten während der aufwendigen Bergungsarbeiten für rund 2,5 Stunden gesperrt werden.

Verhältnismäßig ruhig blieb es für die Polizei in Furth im Wald. Zwar nahmen sie in Eschlkam und Kolmstein jeweils einen Unfall auf, doch da rüberhinaus waren lediglich mehrere Straßen zu sperren. Das war der Fall zwischen Kleinaign und Großaign, zwischen Seugenhof und Warzenried sowie in Richtung Gibacht. Dort liefen noch am Montagnachmittag Fällarbeiten. Den Zusammenstoß einer Kiefer mit einem Zug zwischen Arnschwang und Furth im Wald nahm die Bundespolizei auf. Die teilte mit, dass drei im Zug sitzende Personen unverletzt blieben.

Der beschädigte Triebwagen konnte selbstständig in den Bahnhof einfahren. Fallende Bäume sorgten mancherorts für kürzere und längere Stromausfälle. In Kolmstein, Waffenbrunn, Rimbach, Bad Kötzting und anderen Orten im Landkreis saßen Bürger unterschiedlich lange im Dunkeln. Im Landkreis Cham waren in Summe mehrere hundert Haushalte ohne Strom, ließ der Sprecher von Bayernwerk wissen.

Die in der Nacht auf Montag gesperrten Staats- und Kreisstraßen im Landkreis Cham sind größtenteils wieder befahrbar. Landrat Franz Löffler bedankt sich bei den Einsatzkräften von Straßenmeistereien, Bauhöfen, Feuerwehr und Kommunen sowie Privaten, die äußerst schlagkräftig an der Wiederherstellung der Verkehrssicherheit gearbeitet haben.

 

Quelle: Chamer Zeitung, LRA Cham, Feuerwehren