Aktionstag der Feuerwehrfrauen im Landkreis Cham
„Endlich können wir vom Fachbereich wieder etwas anbieten“, freute sich Fachbereichsleiterin Rosi Meier zu Beginn des offiziellen Programms, welches Mittag startete. Aber schon im Vorfeld war ein Teil der Damen unterwegs in Grafenried, um die Geschichte an der Grenze hautnah zu erfahren. Zum Start der verschiedenen Vorträge in der Feuerwache Waldmünchen begrüßte Bürgermeister Markus Ackermann die aktiven Feuerwehrfrauen aus dem ganzen Landkreis und stellte anschließend die Stadt Waldmünchen mit ihren Einrichtungen vor. Er bedankte sich für ihren ehrenamtlichen Einsatz und freute sich, dass der Fachbereich die Trenckstadt als Ort für das Tagesseminar ausgewählt hatte. Weitere Dankesworte kamen von Kreisbrandrat Michael Stahl. Er sah den Fachbereich Frauen als unverzichtbar und stellte klar, dass die Gleichberechtigung hier absolut umgesetzt sei: „Wenn ich sehe, wie einige Atemschutzgeräteträgerinnen agieren und die Jungs hinter sich lassen, wirklich beeindruckend.“ Natürlich bedankte sich der oberste Feuerwehrmann im Landkreis zusammen mit weiteren Führungskräften des Inspektionsbereichs Waldmünchen bei den Damen für ihr Engagement in allen örtlichen Feuerwehren und im Fachbereich.
Am Nachmittag berichteten zunächst Polizeirat Sven Buhl und seine Kollegin Nathalie Kuhn von der Personensuche nach der kleinen Julia im vergangenen Oktober. Eindrucksvoll konnten die Anwesenden hören, wie schwierig derartige Großeinsätze auch für einen Dienststellenleiter sind und dass zahlreiche Vorkehrungen getroffen werden müssen, um das mediale und das öffentliche Interesse in den Griff zu bekommen. Auch eigene Emotionen konnten nicht vollständig zur Seite geschoben werden, dies wurde selbst ein dreiviertel Jahr nach dem Einsatz noch deutlich. Nathalie Kuhn selbst war als Betreuungsbeamtin für die Eltern und die beiden anderen Kinder der Familie eingesetzt und berichtete aus erster Hand, wie die Familie nach dem Verschwinden betreut und begleitet wurde.
Anschließend wurde das Trenck-Museum unter Führung von Jürgen Lampatzer besucht und ein neues Feuerwehrfahrzeug der Berufsfeuerwehr Domažlice besichtigt. Hierfür war Jaroslav Hrdlička zusammen mit einem Kollegen nach Waldmünchen angereist. 1. Kommandant der FF Waldmünchen Stefan Nachtmann stellte den Damen außerdem den Waldmünchner Fuhrpark vor. Ein weiteres Highlight war eine praktische Übung der AOK unter dem Motto „Richtiges Heben aus dem Feuerwehrauto“. Die AOK beauftragte hierzu den Ergotherapeuten und Aktivcoach Marco Hagengruber, der den Teilnehmerinnen dann viele praktische Tipps für das Heben von Lasten gab. Einen weiteren interessanten Vortrag bot noch Vorsitzender Benjamin Schlegl über die Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte, der auch von Fachbereichsleiter Richard Kreuzer begleitet wurde.