150 Jahre Feuerlöschwesen auf 416 Seiten
Das Konzerthaus Blaibach war am Donnerstag 1. März Schauplatz der Vorstellung der über 400 Seiten starken Chronik des Feuerwehr-Inspektionsbereichs Bad Kötzting. Zusammen mit Landrat Franz Löffler und Bürgermeister Wolfgang Eckl nahmen BRK-Präsident Theo Zellner, Kreisbrandrat Fredi Weiß (Bezirksfeuerwehrverband), Ehren-KBR Johann Weber sowie Kreisbrandrat Michael Stahl die ersten Exemplare von KBI Andreas Bergbauer entgegen.
Mit einem Glas Sekt wurden die Abordnungen der 48 noch existierenden Feuerwehren empfangen, die je dem KBI-Bereich zugehörig waren. Auch zahlreiche Bürgermeister, Vertreter der Feuerwehr-Spielmannszüge und natürlich das Chronikteam waren zugegen.
„Komponisten“ unter sich
In seiner Begrüßung machte der gastgebende KBI Andreas Bergbauer auf einen Zusammenhang zwischen der Chronik und dem Konzerthaus aufmerksam: Vor bereits 200 bis 300 Jahren haben berühmte Komponisten wie Bach oder Beethoven Werke geschaffen, die der Nachwelt bis heute erhalten geblieben sind. Die Mitglieder des Chronikteams seien auch in gewisser Weise „Komponisten“, denn sie hätten dieses einmalige Werk geschaffen, so Bergbauer. Nicht nur historische Dokumente und Daten, auch die Gegenwart werde in dem Buch abgebildet. Damit könne das Werk künftigen Generationen ein Leitfaden für den Feuerwehrdienst sein.
Bergbauers Vorgänger im Amt des KBI, der heutige Kreisbrandrat und Schirmherr Michael Stahl, hatte das Projekt ins Leben gerufen und immer wieder vorangetrieben. Das Chronikteam habe mehrere Jahre in unterschiedlicher Zusammensetzung trotz vieler Rückschläge nie aufgegeben, betonte Andreas Bergbauer abschließend.
Aus einfachsten Anfängen
Der Leiter des Chronikteams, Fabian Fischer, stellte den ersten Teil des Buches vor, in dem die wichtigsten Ereignisse im Feuerwehrwesen der vergangenen 150 Jahre dargestellt sind. Von der Gründung der ersten Feuerwehren über die technische Entwicklung bis zur Motorisierung erläuterte der Redner das Geschehen in Auszügen. Nach der schwierigen Zeit während und nach den Weltkriegen konnten die Feuerwehren durch Engagement, technischen Fortschritt und moderne Ausbildung ein hohes Sicherheitsniveau für die Bevölkerung bieten. Wesentlichen Anteil daran hatten auch die ehemaligen Führungskräfte, die in der Chronik vorgestellt werden.
Gravierende Veränderungen ergaben sich durch die Gebietsreform 1972, verbunden mit der Abspaltung der Feuerwehren der Marktgemeinden Neukirchen b. Hl. Blut und Eschlkam in den neuen Inspektionsbereich Furth im Wald 1979. In den Folgejahren stellten Ausbildungsveranstaltungen und Großübungen, aber auch Großbrände und Hochwassereinsätze die bemerkenswertesten Ereignisse dar.
Die Wehren im Porträt
Im zweiten Teil der Präsentation zeigte Silke Breu Ausschnitte aus den über 250 Seiten voller Informationen zu jeder einzelnen Feuerwehr des Bereichs, den früher existierenden Werkfeuerwehren und den sieben Spielmannszügen. Daneben erläuterte sie die Entwicklung des Kreismotorlöschzugs, der Jugendarbeit und die Rolle der Frauen in der Feuerwehr.
Die Vorstellung des Schlussteils übernahm KBI Andreas Bergbauer. Da wird beispielsweise die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren aus dem Nachbarland dargestellt, außerdem die aktuellen Führungskräfte und die Sondereinheiten. Bergbauer sprach von „wahrhaftiger Dankbarkeit“ gegenüber seinem Amtsvorgänger Michael Stahl, dem Chronikteam sowie den unzähligen weiteren Helfern, unter ihnen Mediendesignerin Martina Schlecht aus Hohenwarth. Auch honorierte der KBI die Unterstützung seitens des Fördervereins. Nicht zuletzt dankte er der Abordnung des Blaibacher Spielmannszuges, die den Abend mit Musikstücken untermalte. Auch die Feuerwehr Blaibach mit Vereinswirt Wolfgang Rösch und weitere Helfer trugen zum Gelingen des Abends bei.
Im Anschluss übergab Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer die ersten Exemplare der Chronik an Landrat Franz Löffler, BRK-Präsident Theo Zellner, Ehrenkreisbrandrat und Ehrenschirmherr Johann Weber, Schirmherr und Kreisbrandrat Michael Stahl, den Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbandes der Oberpfalz, Kreisbrandrat Fredi Weiß, sowie Blaibachs Bürgermeister Wolfgang Eckl.
Für die Ewigkeit
Nach den Worten von Landrat Franz Löffler zeugt die Chronik von Menschen, die Heimat gestaltet haben. Einer allein könne den Feuerwehrdienst nicht erfüllen. Respekt zollte er allen Mitwirkenden für die Arbeit, die neben dem üblichen Feuerwehrdienst geleistet wurde. „So ein Werk bleibt auf ewig“, so der Landrat.
Kreisbrandrat Michael Stahl erzählte von den Anfängen der Chronik vor fast 14 Jahren. Der Gedanke, in Wort und Bild festzuhalten, was in 150 Jahren passiert sei, habe ihn nicht mehr losgelassen. Leider lebe die junge Generation mehr in der Gegenwart. Doch zum Glück hätten viele Menschen Dokumente und Fotos zur Feuerwehr gesammelt, lange bevor die Idee einer Chronik geboren wurde. Auch wenn manche Rückschläge schmerzlich gewesen seien, sei dieses Buch „ein ganz großes Stück dokumentierter Vergangenheit“ geworden. Dank richtete Mike Stahl an seinen Nachfolger KBI Andreas Bergbauer, der diese Arbeit fortgeführt und vollendet hat, sowie an alle Beteiligten.
Info
Erhältlich ist das Buch bei den KBM Alexander Beier, Heinz Schötz und Josef Pritzl sowie bei KBI Andreas Bergbauer. Weiterhin kann die Chronik ab Montag in der Tourist-Info Bad Kötzting sowie bei Schreibwaren/Bücher Roider in Lam für 35 Euro erworben werden.
Quelle: Alexander Ziereis, KBI-Bereich Bad Kötzting